Ansturm auf Ärzte und Apotheken

Bei der Gebietskrankenkasse haben sich in der Woche vor Weihnachten mehr als 600 Kärntner wegen Fieber, Schnupfen, Halsweh oder Brechdurchfall krankgemeldet. Das sind um 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Ärzte und Apotheken haben Hochsaison.

Vom derzeitigen Virus sind sowohl Kinder, Erwachsene, als auch ältere Personen betroffen. Bei der Gebietskrankenkasse stiegen die Krankenstandszahlen in den vergangenen Tagen an, demzufolge haben auch Ärzte und Apotheker „Hochsaison“. 350 Klagenfurter holten alleine am Stefanietag bei der Löwenapotheke Medikamente - so viele wie selten zuvor, sagt der Apotheker Bernd Kohlmaier: „Der Ansturm war diesmal extrem. Geschätzte 350 Kunden waren hier, sonst sind es etwa 200. Es waren sehr viele virale Infektionen und bakterielle Angelegenheiten dabei.“

Bereitschaftsärzte quasi im Dauerdienst

Die Leute mussten lange Schlange stehen, um Hustensaft, fiebersenkende Mittel oder Lutschpastillen zu holen. Nicht nur in den Apotheken, auch in den Wartezimmern und bei den Ärzten, die Bereitschaftsdienst versehen, herrscht derzeit Hochbetrieb. Clemens Skrabal hatte in Ferlach an allen drei Weihnachtstagen Bereitschaftsdienst: „Der 26. Dezember war fast der härteste Tag. Ich hatte nur ein kurzes Loch in der Mitte, wo ich etwas essen konnte. Es ging dann den ganzen Nachmittag dahin bis abends um 23.30 Uhr.“

Zwischen 30 und 40 Patienten musste Sjrabak in dieser Zeit versorgen. Knapp 500 Kilometer legte er mit seinem Auto bei seinen Hausbesuchen zurück. „Viele Patienten klagten über starke Gliederschmerzen und hatten hohes Fieber. Bei den Atemwegserkrankungen steht heuer der Husten massiv im Vordergrund“, so Skrabal. Ruhiger dürfte es auch über Silvester nicht werden, denn noch hat die Grippewelle nicht ihren Höhepunkt erreicht, schätzen die Mediziner.

Auch in Wien ist in der vorletzten Woche mit rund 9.000 Neuerkrankungen an Influenza und grippalen Infekten die diesjährige Grippewelle eingeläutet worden. Vergangene Woche dürfte sich die Situation verschärft haben - mehr dazu in Grippewelle am Hochschwappen.