Hochsaison für Telefonseelsorge

Viele sind zur Weihnachtszeit allein oder fühlen sich von ihren Sorgen und Problemen überrollt. In Notsituationen stehen in Kärnten der Psychiatrische Not- und Krisendienst oder die Telefonseelsorge zur Verfügung. Zu Weihnachten gibt es dort besonders viele Anfragen.

Das ganze Jahr über geht es Menschen psychisch schlecht, aber gegen Jahresende hin häufen sich die Einsätze des psychiatrischen Not- und Krisendienstes, der vor 21 Jahren ins Leben gerufen wurde. Carin Egger berichtet von mehr als 1.500 Einsätze allein im Unterkärntner Raum - bis Ende November. Sie geht davon aus, dass es bis Ende Dezember zwischen 50 und hundert Einsätze mehr geben werde als im Vorjahr.

Kontakt

Die Krisen-Notrufnummern sind 24 Stunden täglich erreichbar
- Telefonseelsorge: 142
- Psychiatrischer Not- und Krisendienst: 0664/300 7007 - bei Nichtmelden Psychiatrischer Notdienst LKH Klagenfurt: 0463/53823000
-Hilfe in der Krise

Gerade zu den Feiertagen bleibt viel Zeit nachzudenken. Graue Gedanken und Sorgen erscheinen oft übermächtig. Dazu komme es laut Psychologin Gabriele Maurer-Waitschacher dann, wenn plötzlich das Netzwerk, das einen normalerweise 24 Stunden lang ablenke, für ein paar Tage nicht mehr funktioniere. Da, seien Viele auf sich selbst reduziert: „Ich frage mich dann, was bleibt übrig. Wenn dann keine Antworten da sind ist die Krise nicht mehr weit.“

Katastrophen belasten gerade junge Menschen

Besorgniserregend sei, dass immer mehr junge Menschen an Vereinsamung leider oder Drogen- und Alkoholmissbrauch betreiben würden. Speziell die Ereignisse in aller Welt - Krieg, Gewalt, Terror - würden sie verunsichern. Schlechte Nachrichten seien immer und überall abrufbar, so die Psychologin: „Erwachsen werden ist ja ein Prozess. Junge Menschen könnne einfach nicht auf Ressourcen zurückgreifen. Sie werden erschüttert und kommen dann in eine Sackgasse, wo sie hinterfragen, ob das alles einen Sinn habe und was einem Halt gebe.“

In solchen Fällen sei es wichtig, mit jemanden darüber zu sprechen, um eine andere Perspektive vorgeführt zu bekommen, erklärt Psychologin Gabriele Maurer-Waitschacher: „Man ist oft in seinem Denken so eingefahren.“

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