Jede zweite Kärntnerin arbeitet Teilzeit

Die Situation am Kärntner Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Monaten etwas entspannt. Die Arbeitslosigkeit sinkt, gleichzeitig gibt es eine Rekordbeschäftigung. Aber fast jede zweite Kärntnerin hat nur einen Teilzeitjob.

Die Arbeitslosigkeit ging im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, es wird eine Trendwende sichtbar. Nach Jahren steigender Arbeitslosigkeit gibt es heuer erstmals eine leichte Entspannung am Arbeitsmarkt. Insgesamt ist die Zahl der Beschäftigten im November auf 206.000 und damit auf Rekordniveau gestiegen, bestätigt Peter Wedenig vom Arbeitsmarktservice: „Es ist auch zu erwähnen, dass wir auch das Jahr 2008 in der Gesamtbeschäftigung eingeholt haben werden.“

Doppelt so viele Teilzeitstellen wie vor 25 Jahren

Der Wermutstropfen dabei: Die Anzahl der Vollzeitstellen geht zurück, das belegt auch die österreichweite Statistik. „Wenn wir einen langfristigen Vergleich der letzten 25 Jahre heranziehen, kann man sagen, dass sich hier der Anteil der Teilzeitstellen fast verdoppelt hat, von 13 Prozent auf fast 26 Prozent. Bei einer geschlechtsspezifischen Trennung wird deutlich, dass sich die Teilzeitquote bei den Männer auf elf Prozent erhöht hat. Bei den Frauen ist fast jede zweite Stelle eine Teilzeitstelle.“

Von den 206.000 in Kärnten Beschäftigten haben also rund 50.000 einen Teilzeitjob, die Tendenz ist steigend. Vor allem im Handel wird vorwiegend Teilzeit gearbeitet, im männlich dominierten Metall-, Elektro- oder Baubereich gibt es eher Vollzeitarbeitsplätze, so Wedenig.

Hoffnungsschimmer für Ältere durch Überalterung

Kaum Chancen überhaupt einen neuen Job zu finden gibt es derzeit für die Generation 55 Plus. Hier versucht das AMS durch Umschulungen und zusätzliche Qualifikationen, einen Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern.

Ein Hoffnungsschimmer für ältere Arbeitslose ist auch die demographische Entwicklung in Österreich, so Peter Wedenig: „Wir gehen davon aus, dass sich das ab dem Jahr 2020 bemerkbar macht, dass immer weniger Jugendliche heranwachsen und damit in Personen investiert werden muss, die sich bereits im Betrieb befinden.“ Das würde damit also bedeuten, dass auch ältere Menschen länger im Erwerbsleben bleiben können.

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