Viele stürzen sich für Geschenke in Schulden

Zehn Prozent der Österreicher kaufen Geschenke auf Kredit. Dies vor allem Menschen mit geringem Einkommen oder großer Familie. Die Schuldnerberatung kennt viele Fälle bei denen der Kaufrausch mit dem Exekutor endet.

Trotz Weihnachtsgeld ist die Finanzierung von Geschenken für jeden Zehnten der von Meinungsforschern Befragten eine Hürde. Die Sonderzahlung zu Weihnachten ist eine Vereinbarung zwischen Dienstgebern und Sozialpartnern, sagt Karl Kleindl von der Schuldnerberatung Kärnten und wurde oft schon vor dem Weihnachtseinkauf verbraucht.

Schuldnerberatung Klagenfurt Kleindl

ORF/Bernd Radler

Schuldnerberater Karl Kleindl

Kontoüberziehung am teuersten

Jeder zehnte Kärntner nimmt daher für seine Packerln einen Kredit auf, überzieht sein Konto oder lässt sich von Finanzierungsangeboten direkt im Geschäft verleiten. Die Palette reicht von Null-Prozent-Finanzierungen bis hin zu 36 Ratenzahlungen für das Geschenk. Viele dieser Kunden landen früher oder später am Schreibtisch von Schuldnerberater Kleindl. Auf Pump schenken sei immer teuer, Geld auslehen kostet und es muss zurückgezahlt werden. Die wenigsten wissen, was eine Kontoüberziehung kostet, das fange bei zehn Prozent Zinsen an. Werde das Konto gesperrt könne es Klagen und Exekutionen geben.

Gutscheine am beliebtesten

Gutscheine sind auch heuer wieder die beliebtesten Geschenke unter dem Christbaum (41 Prozent), gefolgt von Spielwaren (30 Prozent) und Bargeld (24 Prozent). Männer sind laut Weihnachtsstudie von GFK Fessl spendabler als Frauen, im Osten Österreichs wird mehr für Geschenke ausgegeben als bei uns im Süden und im Westen.

Man kann auch einmal nichts schenken

Somit beginnt oft ein Teufelskreis für die Schuldner, ausgelöst nicht selten von Packerln unterm Christbaum. Karl Kleindl wünscht bei einem leeren Konto ein Umdenken zu Weihnachten: „Besser wäre es, Weihnachtsausgaben zu planen, habe ich ein Budget, wem will ich etwas schenken und kann ich es mir überhaupt leisten.“ Man könne auch Zeit oder Aufmerksamkeit schenken, aber das sei in der Konsumgesellschaft schwierig, so Kleindl.

Link: