Feinstaub: Jahresgrenzwert überschritten

Bereits an 27 Tagen war in Klagenfurt heuer zu viel Feinstaub in der Luft, der Jahresgrenzwert liegt bei 25 Tagen. Grund soll die Inversionswetterlage sein. Als besonders gefährlich gilt der durch Silvesterfeuerwerke verursachte Feinstaub.

Nach Graz ist Klagenfurt die zweite Stadt in Österreich, wo der Jahresgrenzwert für Feinstaub (PM10) heuer überschritten wurde. Der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft wurde an der Messstelle Klagenfurt Völkermarkter Straße heuer bereits an 27 Tagen überschritten, der Jahresgrenzwert liegt bei maximal 25 Tagen.

Den zweithöchsten Wert weist die Gemeinde Ebenthal bei Klagenfurt mit 25 Überschreitungstagen auf. Nach einer Statistik des Umweltbundesamtes gab es 2015 in Klagenfurt 17 Tage mit Grenzwertüberschreitungen, 2014 war es kein einziger Tag. Insgesamt zeigt die Statistik einen positiven Trend, 2010 waren es noch 39 Tage, 2011 sogar 45 Tage - mehr dazu in Feinstaubbelastung hat abgenommen.

Ungünstige Wetterbedingungen

Wie viel Feinstaub in der Luft bleibt, hängt wesentlich vom Wetter ab. In den vergangenen zwei Jahren seien die Wetterbedingungen günstig gewesen, heißt es vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Heuer gebe es wieder „normale“ Wetterbedingungen und damit eine höhere Feinstaubbelastung. Hochdruckwetterlagen mit ausbleibenden Niederschlägen und schwachen Windgeschwindigkeiten würden die natürliche Durchmischung in der Atmosphäre behindern, sagte auch der Kärntner Umweltreferent Rolf Holub (Grüne).

Feinstaub entsteht vor allem beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Kohle, Hauptverursacher sind Verkehr, Industrie und das Heizen. Zudem verursacht der Autoverkehr auch durch Aufwirbelung sowie den Abrieb von Reifen und Bremsen Feinstaub. Vor allem für ältere Menschen und für Kinder kann Feinstaub gefährlich sein, bei Kindern kann das Lungenwachstum beeinträchtigt werden.

Gefährliche Silvesterfeuerwerke

Holub appellierte auch, auf Silvesterfeuerwerke zu verzichten, diese würden zu hohen Feinstaubbelastungen führen. Der Silvesterfeinstaub sei laut Experten besonders problematisch, da durch die Explosion sehr kleine Partikel entstehen würden. Der Feuerwerksqualm bestehe größtenteils aus lungengängigem Feinstaub (PM10). Darin enthalten seien u. a. auch eine Reihe von Schwermetallen wie beispielsweise Strontium und Lithium sowie Blei und Arsen.

Was tun gegen den Feinstaub?

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) forderte anlässlich der Grenzwertüberschreitung erneut, umweltfreundliche Mobilität zu forcieren und das öffentliche Verkehrsangebot und Radwege auszubauen. Wichtig sei auch die Stärkung der Nahversorgung, Zersiedelung und Supermärkte und Einkaufszentren am Ortsrand würden viel Autoverkehr verursachen.

Der VCÖ fordert auch, Förderungen für umweltschädliche Treibstoffe zu stoppen. So sei in Österreich die Mineralölsteuer auf Diesel um 8,5 Cent pro Liter niedriger als auf Eurosuper. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO mache diese kontraproduktive Förderung rund 600 Millionen Euro pro Jahr aus. Gerade Dieselabgase seien aber sehr gesundheitsschädlich, weil neben Feinstaub auch große Mengen an Stickoxiden verursacht würden.

Laut Umweltreferent Holub ist in Kärnten für das nächste Jahr eine Kesselaustauschaktion geplant, um den Umstieg auf umweltschonendere Heizarten zu forcieren. Weiter werde mit dem Mobilitätsmasterplan der Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr gefördert.