Hochzeit auf der Intensivstation

Nach einem schweren Forstunfall liegt der Kärntner Gerhard Rindler seit Wochen auf der Intensivstation des Klinikum Klagenfurt. Am Donnerstag gaben er und seine Lebensgefährtin sich dort vor Ärzten und Pflegern das „Ja-Wort“.

Am 28. November traf das Paar ein schwerer Schicksalsschlag, der 55-jährige Gerhard Rindler wurde bei einem Forstunfall lebensgefährlich verletzt. Seitdem kämpfte er im Klinikum Klagenfurt um sein Leben, seine 48-jährige Lebensgefährtin Christine war Tag und Nacht an seiner Seite. „Das gab dem Patienten sehr viel Kraft“, sagt Primarius Rudolf Likar vom Klinikum Klagenfurt.

Mittlerweile befindet sich Gerhard Rindler auf dem Weg der Besserung. Er muss noch einige Wochen im Klinikum bleiben, bevor seine Reha beginnt. Die Hochzeit auf der Intensivstation war ein spontaner Wunsch des Paares. Die Braut und das Pflegeteam organisierten binnen weniger Tage alles Notwendige, am Donnerstag fand dann erstmals in der Geschichte der Klagenfurter Intensivstation dort eine Trauung statt.

Krankenpfleger als Trauzeuge

Christine Rindler wollte mit der Hochzeit ihrem Mann ihre Unterstützung zeigen, sagt sie: „Ich stehe zu dir, egal was kommt. Gemeinsam schaffen wir den Weg der noch vor uns liegt.“ Von Krankenpfleger Martin Kalidz wurde die Braut in das „Trauzimmer“ der Intensivstation geleitet. Im Beisein von Ärzten und Pflegeteam gaben sich die beiden Kärntner vor einer Standesbeamtin das Ja-Wort.

„Beziehungen sind das Wichtigste“

„Es hat sich auch hier gezeigt, dass Beziehungen mitunter das Wichtigste im Leben sind. Die Genesung der Patienten wird positiv beeinflusst“, sagt Primarius Likar. Aus diesem Grund legt das Team der Intensivstation auch sehr viel Wert auf die enge Einbindung der Angehörigen. „Die Angehörigen leisten einen wertvollen Beitrag zur Genesung“, sagt auch Stationsschwester Sonja Pemberger, „sie sind bei uns jederzeit willkommen.“

Ein Christbaum im Sommer

Weihnachten am 24. Dezember wird es für das frischgebackene Ehepaar heuer nicht geben. „Für mich gibt es heuer im Dezember keine Feier“, sagt Christine Rindler: „Weihnachten soll aber nicht ausfallen. Sobald Gerhard nach Hause kommt, werden wir einen Christbaum aufstellen - auch wenn es im Sommer ist.“