Skiunfälle: Schwieriger Transport mit dem Akja

Bei Skiunfällen müssen die Bergretter Verletzte fast täglich mit dem Akja-Schlitten transportieren. Auch für die Einsatzkräfte ist dieser Transport nicht ungefährlich, deswegen findet jedes Jahr eine Übung statt.

Der Rettungshubschrauber als Transportmittel für Verletzte ist längst Standard, doch nicht immer kann er fliegen oder landen. Dann müssen Verletzte mit dem Rettungsschlitten ins Tal gebracht werden. Auch für die Einsatzkräfte ist dies keine leichte Fahrt, zu Saisonbeginn finden deswegen immer Übungen statt, kürzlich trainierten die Bergrettungen Hermagor und Klagenfurt die Fahrt mit dem Akja auf dem Nassfeld. Die 40 Bergretter sorgen ehrenamtlich für Sicherheit auf den Pisten.

Akja-Trainig: Die Abfahrt mit dem Akja wird von den Rettern zu Saisonbeginn trainiert. Der Patient soll so wenig wie möglich von der Fahrt spüren.

Richtige Lagerung im Rettungsschlitten

Trainiert wird zum Beispiel, wie man einen Verletzten richtig im Rettungsschlitten lagert. Der Patient soll so wenig wie möglich von der Fahrt spüren. Vor allem beim härteren Kunstschnee sei die Fahrt mit dem Rettungsschlitten „nicht ohne“, sagt Peter Zechner von der Bergrettung Hermagor. Ein bis zwei Fahrten mit dem Rettungsschlitten seien pro Tag schon nötig, sagt er.

Akja Bergrettung Rettungsschlitten

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„Sicherheit ist oberstes Gebot“

„Man muss sicher auf den Skiern sein“, sagt Bergretter Florian Roblyek. Denn mit dem schweren Schlitten in den Händen sei die Fahrt schon ungewohnt. Die Bergretter übernehmen bei diesen Fahrten viel Verantwortung, das Leben des Verletzten kann von ihnen abhängen. Sicherheit und langsames Fahren sei deswegen vor allem bei vereisten Pisten oberstes Gebot, sagt Gabriele Schluga von der Bergrettung Klagenfurt.

Akja Bergrettung Rettungsschlitten

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Mit dem Snowboard im Rettungseinsatz

Es gibt auch Bergretter, die sich den Transport auch mit dem Snowboard zutrauen. Einer von ihnen ist Bergretter Robert Küffe, Snowboarder der ersten Stunde und seit 30 Jahren Bergretter. Für den Transport von Verletzten verwendet er einen so genannten Canadier-Rettungsschlitten für den Ein-Mann Betrieb. Hunderte Male war Küffe mit dem Snowboard schon im Rettungseinsatz, trotzdem ist die Methode eine Seltenheit. Vor allem bei vereisten Pisten könne man mit dem Snowboard gut abbremsen, sagt er.

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Robert Küffe mit dem Ein-Mann-Rettungsschlitten

Am Trainingstag zu Saisonbeginn gab es für die Bergretter noch keinen Ernstfall, doch bis sie als Helfer gebraucht werden ist nur eine Frage der Zeit.