Start für die „Sicherheitsbürger“

„Sicherheitsbürger“ sollen künftig in den Gemeinden gemeinsam mit der Polizei für weniger Kriminalität sorgen. In Kärnten startet das Projekt in Wolfsberg. „Hilfssheriffs und Denunzianten“ sollen die Sicherheitsbürger nicht sein, betont die Polizei.

Obwohl die Kriminalstatistik seit Jahren einen Negativtrend aufweist, scheint das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu sinken. Mit einer neuen Initiative will die Polizei dagegen ankämpfen. Unter dem Titel „Gemeinsam.Sicher“ sollen in jeder Gemeinde Sicherheitsbeauftragte eingesetzt werden, die sich bei Problemen gemeinsam mit den Behörden und Bürgern um Lösungen bemühen.

Gemeinsam.Sicher Aktion Sobotka

ORF/Bernd Radler

Das Modell wird bundesweit umgesetzt, in Kärnten macht die Stadt Wolfsberg den Anfang, am Mittwoch fand die erste Informationsveranstaltung statt. Im Oktober präsentierte Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) das Projekt in Kärnten - mehr dazu in Projekt „Gemeinsam.Sicher“ präsentiert. Nicht jede Gemeinde muss sich der Initiative anschließen, die Mitwirkung beruht auf Freiwilligkeit.

„Unumkehrbare Entwicklung der Polizei“

Die neue Form der Zusammenarbeit mit den Bürgern sei „eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen und eine notwendige und unumkehrbare Entwicklung der Polizei“, sagt Wolfgang Rauchegger, Generalmajor beim Landespolizeikommando Kärnten. Internationale Erfahrungen und wissenschaftliche Vergleiche würden zeigen, wie wichtig diese Sicherheitsinitiative sei, betonte auch Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß: „Auch bei den Bürgern soll die Botschaft ankommen, dass sie die Lösung von Problemen selbst mitgestalten können und so von Betroffenen zu Beteiligten werden.“

Geplant ist in den teilnehmenden Gemeinden ein Sicherheitsforum – bestehend aus den Bürgern als Sicherheitspartner, den Sicherheitsbeauftragten, einem Beamten der örtlichen Polizei, dem Sicherheitskoordinator im Stadt- bzw. Bezirkspolizeikommando und dem Sicherheitsgemeinderat.

„Keine Plattform für Querulanten“

Nicht jeder sei als Sicherheitsbürger geeignet, betont Rauchegger: „Die Initiative ist keine Plattform für Hilfssheriffs, Denunzianten, Querulanten und Vernaderer. Polizei soll Polizei bleiben, dort bleibt das Sicherheitsmonopol.“ Vielmehr gehe es um gemeinsame, konstruktive Lösungen, die Polizei wolle die Bürger zu mehr Mitarbeit motivieren.

Die Sicherheitsbeauftragten sollen vermehrt dort tätig werden, wo die Polizei alleine wenig bewegen kann oder primär nicht zuständig ist. Ein Beispiel sei eine „Partymeile“, so Rauchegger: „Dort gibt es Alkoholisierte, Lärm, Raser. Gemeinsam mit Gemeindepolitik und Bürgern will die Polizei künftig nach Lösungen suchen.“

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