Land und GKK gegen Ärztestsreik

Kein Verständnis zeigen das Land und die Kärntner Gebietskrankenkasse für den geplanten Streik der Ärzte am Mittwoch. Die Mediziner befürchten unter anderem finanzielle Einbußen. Davon könne keine Rede seien, sagte am Montag Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).

Beate Pettner sprach in einer Pressekonferenz am Montagvormittag von bewussten Fehlinformationen, die von Seiten der Ärztevertreter gestreut würden. Die Mediziner wollen mit ihrem angekündigten Streik unter anderem gegen die Schaffung von sogenannten Erstversorgungszentren protestieren. Diese sollen ja die Spittalsambulanzen entlasten. Die Mediziner befürchten Einbußen bei den Honoraren und eine Ausdünnung des Hausarztsystems.

Durch die Erstversorgungszentren würden aber weder Kassenärzte verloren gehen noch das System der Hausärzte abgeschafft, sondern das Gegenteil sei der Fall, sagte Prettner. „Wir haben in unserem Gesundheitsplan für Kärnten sechs Allgemeinmediziner mehr eingeplant als das bisher der Fall war.“

Sechs Erstversorgungszentren geplant

Geplant sind in Kärnten sechs Erstversorgungszentren. Sie sollen in den Bezirken Feldkirchen, Hermagor, Klagenfurt, Spittal an der Drau, Sankt Veit an der Glan und Völkermarkt geschaffen werden.

Viele Ärzte unter einem Dach

Erstversorgungszentren sollen Gesundheitsdienstellen für Patienten sein, in denen neben einem Allgemeinmediziner auch mehrere Berufsgruppen - vom Kinderarzt bis zum Physiotherapeuten - unter einem Dach vereint sind. Die Erstversorgungszentren sollen 12 Stunden von Montag bis Samstag geöffnet haben. Ziel ist es, Spittalsambulanzen zu entlasten.

Durch die langen Öffnungszeiten würden sich für die Patienten entscheidende Vorteile ergeben, sagte Prettner. Um dieses Service anzubieten, brauche es mindestens drei Mediziner. Sie sollen unter anderem aus den bestehenden Kassenstellen im städtischen Bereich kommen. Die Kassenstellen am Land sollen hingegen bleiben, versicherte Helgard Kerschbaumer Bereichsleiterin der Kärntner Gebietskrankenkasse: „Wir ziehen die Ärzte ja nicht aus der Versorgungslandschaft heraus, sie arbeiten einfach in einer anderen Organisationsform.“

Auch das Honorar werde in keinem Fall weniger werden, so die Vertreterin der Gebietskrankenkasse. „Es gibt bereits zwei Erstversorgungszentren, eines in Enns und eines in Wien - und keiner der dort tätigen Mediziner verdient weniger als vorher“.

Köfer fordert Maßnahmenbündel

„Anstatt am Streik der Ärzteschaft lautstark Kritik zu üben, wäre Gesundheitsreferentin Prettner besser beraten, die Ursachen und Gründe dieser berechtigten Kampfmaßnahme näher zu beleuchten und nachhaltige Lösungen zu erzielen“, teilte Team Kärnten-Landesrat Gerhard Köfer in einer Aussendung mit und verlangte verlangt ein politisches Maßnahmenbündel zur Sicherung der Gesundheitsversorgung, vor allem im ländlichen Raum.

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