Bürgermeister fordern mehr Gehalt

Um die Gehälter der 132 Bürgermeister in Kärnten ist einmal mehr ein politischer Streit ausgebrochen. Der Gemeindebund fordert um 15 bis 25 Prozent mehr Gehalt für die Bürgermeister. Die Erhöhung soll je nach Größe der Gemeinde gestaffelt werden.

Gemeindebund-Präsident Peter Stauber ist Bürgermeister von St. Andrä im Lavanttal, mit knapp mehr als 10.000 Einwohnern. Er bekommt dafür 6.452,50 Brutto. In St. Johann im Pongau, einer vergleichbar großen Stadt in Salzburg, wären es hingegen um etwa 1.000 Euro mehr, nämlich 7.269,30 Euro Brutto. Je nach Nächtigungszahlen kann in Vorarlberg das Gehalt sogar um das Doppelte steigen, auf bis zu 13.262,42 Euro.

Am wenigsten bekommen in Kärnten die Bürgermeister kleiner Gemeinden. Martin Gruber (ÖVP) lenkt die Geschicke von Kappel am Krappfeld mit knapp 2.000 Einwohnern. Das bringt dem Gemeindebund-Vizepräsidenten monatlich 2.877,20 Euro Brutto. Sein Amtskollege im fast gleich großen Maria Alm in Salzburg bekommt mit 4.438,30 Euro fast doppelt so viel.

Streit um Bürgermeister Gehälter

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Diese Tabelle zeigt die Gehälter der Bürgermeister im Vergleich

Politik in Gemeinden muss attraktiver werden

Diese Ungerechtigkeit müsse ein Ende haben, forderte Stauber und fordert eine Anpassung der Gehaltsstrukturen an den österreichischen Durchschnitt. "Es ist hinlänglich bekannt, dass die Kärntner Bürgermeister mit ihren Gehältern zwischen 30 und 50 Prozent unter dem österreichischen Durchschnitt der Bürgermeister liegen. Wir fordern eine Anpassung in etwa an den Österreichschnitt, damit es ein wenig Gerechtigkeit gibt. , sagte Stauber.

Streit um Bürgermeister Gehälter

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Gemeindebund-Präsident Peter Stauber, Bürgermeister von St. Andrä im Lavanttal.

Die Anforderungen an die Bürgermeister steigen in vielen Bereichen, sagte Stauber, das betreffe das Baurecht, die Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr oder die Dinge des täglichen Lebens, in denen der Bürgermeister auch als Mediator eingesetzt werde. „Die Bürger erwarten, das man als Bürgermeister praktisch für alles zuständig ist, und das muss auch einmal in Form der Besoldung abgegolten werden.“

Auch soziale Absicherung gefordert

Es gehe vor allem darum, auch für die Jugend ein Zeichen für die Zukunft zu setzen, sagte Stauber. Es muss attraktiver werden, eine politische Funktion in der Gemeinde zu übernehmen. So kann man auch in Zukunft attraktive Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den Gemeinden bekommen. „Ich denke, dass die Leistungen, die die Bürgermeister in Kärnten für die Gemeinden erbringen, anerkennenswert sind und das wollen wir in der Bezügekurve auch irgendwo abgebildet haben.“

Weiters fordert der Gemeindebund eine soziale Absicherung für die Bürgermeister. Bis jetzt gibt es für sie weder eine Pensions- noch eine Karenzregelung. Die Landespolitik versucht nun einen Kompromiss zu finden. Nächste Woche soll es einen Termin aller Landes-Parteichefs mit dem Kärntner Gemeindebund geben. Geht es nach den Bürgermeistern, so soll das neue Gehaltsschema bereits mit 1. Jänner in Kraft treten.