Neue Gewerbeordnung: Bürokratie reduzieren
Die Zahl der Gewerbetreibenden in Kärnten wächst. Pro Jahr gibt es an die 2.600 Gewerbegründer, die von der Neuordnung künftig profitieren könnten. Im Gründerservice der Wirtschaftskammer werden pro Jahr zehn bis 15 Prozent Steigerungsraten verzeichnet. Die Top-Branchen haben sich in den vergangenen Jahren kaum verändert, sagt Melanie Jann, Leiterin des Gründerservice in der Wirtschaftskammer, dennoch ist ein neuer Trend ablesbar.
Jann: „Die meisten Gründungen haben wir im Gewerbe und Handwerk gehabt, gefolgt vom Handel. Was neu ist, ist, dass es einen Boom auf die neuen Branchen gibt, im Bereich Information und Consulting, also Informationstechnologien oder Werbeagenturen.“
Kürzere Wartezeiten bei Genehmigungen
Von der neuen Gewerbeordnung verspricht sich die Gründerszene nun vor allem eines - einen leichteren Zugang zum Gewerbeschein. Jann: „Bisher hat es freie, reglementierte und Teilgewerbe gegeben. Teilgewerbe bedeutet, wenn ich etwa ein Nagelstudio eröffnen wollte, musste ich eine bestimmte Ausbildung mit bringen. Das war zwar nicht streng, aber eine gewisse Ausbildung hat es sein müssen. Gerade was es nun diese Bereiche betrifft: - Nagelstudio, Fahrradtechnik, aber zum Beispiel auch Speiseeiserzeugung - das ist künftig frei und bringt Vorteile für Gründer.“
Entscheidende Vorteile soll es aber vor allem bei der so genannten Betriebsanlagengenehmigung geben, die jeder Gastronom, Ladenbesitzer oder auch Tischler beantragen muss. „Auf eine solche Genehmigung wartet ein Gründer derzeit im Schnitt zwischen vier und sechs Monate. Hier sollen die Fristen wesentlich verkürzt werden und da erwarten wir uns eine wesentliche Erleichterung.“ Erweitert werden auch die Nebenrechte der Gewerbetreibenden. So darf etwa ein Tischler im Zuge eines Umbaus bis zu 15 %Prozent der Fließenarbeit dazu machen. Den Unternehmen bringt das vor allem eines - Rechtssicherheit.