Baustelle Villacher Straße Schwarzbau?

Jahrelang ist um die Sanierung der desolaten Villacher Straße in Klagenfurt gerungen worden. Seit einem Monat wird gebaut, doch laut Land gebe es keine Bewilligungen, es sei also ein Schwarzbau. Laut Infrastrukturabteilung ist keine Bewilligung nötig.

Seit vier Wochen wird in der Villacher Straße gebaut. Derzeit wird der Unterbau für die stadtauswärts führende Fahrbahn samt Gehsteig errichtet. Für Albert Kreiner, den Leiter Infrastrukturabteilung, hat der Bau einen Schönheitsfehler, für das Projekt fehle die Baubewilligung. Für bauliche Maßnahmen auf Straßen müsse es eine Bewilligung geben, so Kreiner. Ausnahmen gebe es nur bei geringfügigen Verbesserungen, das sei hier nicht der Fall.

Villacher Straße

ORF

Desolater Fleckerlteppich auf einer der wichtigsten Ein- und Aufahrtsstraßen Klagenfurts

„Besser intern diskutiert“

Aus Sicht der Straßenbauabteilung sei das nicht nachvollziehbar, sagte deren Leiter Volker Bidmon. Man saniere am Bestand und jahrelang sei bei ähnlichen Straßenbauhaben keine Bewilligung vorgeschrieben. Er habe außerdem mehrere Stellungnahme der Abteilung 7, wo Sanierungen am Bestand als geringfügig und genehmigungsfrei klassifiziert werden. Man werde nun ein klärendes Gespräch führen, aber man hätte das fachlich und sachlich zuerst intern besprechen sollen, als medial aufzubauschen, so Bidmon. Dass Kreiner erst jetzt, vier Wochen nach Baubeginn, die fehlende Bewilligung zum Thema macht, wollte Bidmon nicht kommentieren.

Einen Baustopp auf der Villacher Straße wird es aber mit Sicherheit nicht geben, sagte Kreiner. Der sei im Straßenrechtsgesetz nicht vorgesehen. Allerdings sei die Straßenbauabteilung jetzt aufgefordert, so rasch wie möglich sämtliche Unterlagen vorzulegen, damit seine Abteilung das Projekt prüfen könne, sagte Kreiner.

Köfer: „Sturm im Wasserglas“

Der Straßenbaureferent des Landes, Gerhard Köfer (Team Kärnten), sagte am Freitag in einer Aussendung, die Aufregung Kreiners sei ein Sturm im Wasserglas. Die Pläne der Bauarbeiten seien den Abteilungsleitern Ende Oktober übermittelt worden, er hätte einen Monat Zeit gehabt, sich zu äußern. Dass eine Abteilung des Landes eine andere medial torpediere zeige, wie dringend hier eine Reform notwendig sei, so Köfer.