Photovoltaik: Anlagenpreise stark gesunken

Nur zwei Prozent des österreichischen Stroms werden aus Sonnenlicht gewonnen. Die Kosten für Anlagen sind in den letzten Jahren um bis zu 70 Prozent gesunken. Rückläufig sind aber auch die öffentlichen Förderungen.

Anfang November trat der Weltklimavertrag in Kraft und verpflichtet die Vertragsländer - darunter auch Österreich - zum Abschied von Öl, Gas und Kohle. Bis zum vereinbarten Ausstiegszeitpunkt im Jahr 2050 wird es zwar noch ein bisschen dauern. Gedanken über Ausstiegsszenarien machen sich Energieexperten aber bereits heute.

Photovoltaik-Tagung in Villach

In Villach findet von 28. bis 30. November die 14. österreichische Photovoltaik Tagung statt.

Die Veranstalter rechnen damit, dass die Gewinnung von Strom aus Sonnenlicht in den nächsten Jahren rasant ansteigen wird. Die Entwicklung soll demnach von der Nischentechnologie hin zu einem Pfeiler der Stromversorgung gehen.

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Experten: Großes Wachstumspotenzial

Wachstumspotenzial in Sachen Photovoltaik wäre vorhanden, ist sich die Technologieplattform Photovoltaik sicher. Die Experten rechnen damit, dass in den nächsten Jahren knapp ein Drittel des österreichischen Strombedarfs aus Sonnenlicht gewonnen wird. Hauptgrund dafür sei das ständige Sinken der Preise für Photovoltaikanlagen, sagte der Vorsitzende der Technologieplattform, Hubert Fechner: „Vor einigen Jahren hat eine Photovoltaikanlage für einen typischen Einfamilienhaushalt mit vier bis fünf Kilowatt Leistung noch 30.000 bis 40.000 Euro gekostet. Heute liegt man bei diesen Anlagen in der Größenordnung von 4.000 bis 5.000 Euro.“

Trübes Wetter trübt Strombilanz

Die Kosten sind also um bis zu 70 Prozent gesunken. Deshalb sind aber auch die Förderungen der öffentlichen Hand rückläufig. Für Hubert Fechner steht die Stromgewinnung aus Sonnenlicht erst am Anfang: Experten würden Solarstrom als eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft ansehen. Stromproduktion sei freilich nur bei Sonnenschein möglich, aber das solle kein Hindernis sein.

Fechner: „An einem trüben Tag habe ich nur einen Anteil, der je nach Trübung des Himmels vielleicht 10 bis 20 Prozent eines maximalen Tages ausmacht. Natürlich habe ich im Sommer auch mehr Produktion über als im Winterhalbjahr, aber das sind alles keine Argumente um die Photovoltaik zu einer Nischentechnologie zu degradieren.“

Bürgerkraftwerke als Anlageform interessant

Vor allem im Verbund mit Wasserkraft und Windkraft sei die Solarstromerzeugung eine gute Ergänzung. Interessant seien Photovoltaikanlagen auch als Bürgerkraftwerke: „Hier kann man natürlich auch große Anlagen realisieren die im Gemeinschaftsbesitz sind oder man sich in anderer Form finanziell beteiligt und dafür jährlich einen Ertrag in Form einer Kostenrefundierung bekommt“, so Fechner, der Veranstalter der Photovoltaik-Tagung in Villach. Solche Bürgerkraftwerke - mehr dazu in Sonnenkraftwerke als neuer Anlegerhit (kaernten.ORF.at; 20.11.2016) sind nur ein Thema der Veranstaltung, bei der es auch um Innovationen und Qualitätssteigerung der Anlagen gehen wird.