Heimatwerk-Gläubiger für Sanierungsplan

Im Sommer hat das Kärntner Heimatwerk Insolvenz angemeldet, ein Sanierungsverfahren wurde eingeleitet. Am Montag stimmten die Gläubiger dem Sanierungsplan mit einer 20-prozentigen Quote zu.

Insgesamt wurden von 119 Gläubigern Insolvenzforderungen in der Höhe von rund 1,8 Mio. Euro angemeldet und anerkannt. Es errechnet sich grundsätzlich ein Kapitalerfordernis zur Bedienung der 20-prozetigen Quote von gesamt 360.000 Euro, so der KSV1870. Aufgrund des Guthabenstandes auf dem Masse- und Fortführungskonto ist daher die Bezahlung der ersten Quote von sieben Prozent gesichert. Die weiteren Raten sollen aus der Betriebsfortführung aufgebracht werden.

„Zerschlagung bringe geringere Quote“

Insolvenzverwalter Ferdinand Lanker leitete einen Sparkurs ein. Die Heimatwerkfilialen in Villach und Wolfsberg bleiben geschlossen, 15 Mitarbeiter mussten gehen. Lanker zeigte sich vor der Sitzung mit den Gläubigern zuversichtlich, dass sie unter diesen Voraussetzungen der Sanierungsquote zustimmen. Denn bei einer Verwertung des Vermögens wäre viel weniger als eine Quote von 20 Prozent herausgekommen.

Zahlungsplan im Detail

Die Gläubiger erhalten jeweils eine Quote von 20 Prozent, zahlbar in drei Raten: Die erste Rate von sieben Prozent ist zahlbar binnen 30 Tagen nach Annahme, nicht jedoch vor rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplanes. Die zweite Rate von sieben Prozent ist zahlbar bis 14.11.2017 sowie die dritte Rate von sechs Prozent zahlbar bis 14.11.2018, so der KSV1870.

Land stimmte Quote bereits zu

Die größten Gläubiger sind Banken und das Land Kärnten. Dem Land schuldet das Heimatwerk rund 252.000 Euro. Die Landesregierung beschloss bereits einstimmig, der Quote zuzustimmen, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Denn wenn man nicht zustimmte, würde das in der Insolvenz eine Quote von vier bis fünf Prozent bedeuten, so Kaiser.

Nun sollen die Geschäfte in Klagenfurt und Spittal weiterbestehen. Zwölf Mitarbeiter können bleiben. Lanker sagte, durch die Verschlankung seien die Grundvoraussetzungen geschaffen, positiv weiter zu wirtschaften. Die Geschäftsführung müsse dann neue Märkte und Nischen finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Als Insolvenzursachen wurden offiziell Billigkonkurrenz und Internethandel genannt.

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