Bankomattricks: Banker stahl 700.000 Euro

Ein mittlerweile gekündigter Kärntner Bankangestellter steht im Verdacht, eine Bank um 700.000 Euro betrogen zu haben. Er soll Bankomaten manipuliert haben, indem er Geldscheine durch Kartonstücke ersetzte.

Über ein Jahr lang soll der Bankangestellte unbemerkt das Geld von der Bank gestohlen haben. Der Mann soll die Bankomaten so manipuliert haben, dass es lange nicht auffiel. Er ergänzte die Geldscheine in den Bankomatfächern durch Kartonstücke und trickste so das System aus. Der Geldausgabeautomat nahm die Kartons als Geldscheine wahr und erkannte daher auch keinen Fehler.

Große Scheine gegen kleine ausgetauscht

Auch Geldsäcke soll der Bankangestellte manipuliert haben, in dem er darin große Scheine gegen kleine austauschte. Die Anzahl der Geldscheine im Sack blieb aber gleich. Insgesamt ergaunerte der Bankangestellt rund 700.000 Euro.

Der Betrug flog durch eine interne Revision auf, bei der Fehlbeträge festgestellt wurden. Wie der Mann die Vorgesetzten umgehen konnte, wird von der Polizei noch ermittelt. Der Mann ist geständig, er wurde wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahls auf freiem Fuß angezeigt.

Motiv: Trauma nach Banküberfall

Den Großteil des Geldes soll der ehemalige Banker in Casinos verspielt haben. Als Grund für seine Spielsucht gab er an, nach einem Banküberfall im Jahr 2014 traumatisiert gewesen zu sein. Der Räuber bedrohte den Angestellten mit einer Gaspistole und schoss auf ihn, der Banker erlitt eine Kopfverletzung und eine Brandverletzung an der Stirn.

Der Bankräuber wurde heuer im April zu 8,5 Jahren Haft verurteilt. Wie sich herausstellte, wurde er wegen Raubüberfällen in mehreren Ländern gesucht und war deswegen schon im Gefängnis. Er habe den Bankmitarbeiter nur davon abhalten wollen, die Polizei zu alarmieren, sagte er vor Gericht aus.