Vassacher See: Labrador fraß Giftköder

Immer wieder gibt es Anzeigen gegen Unbekannt wegen Giftködern, vor allem in den Ballungszentren. Am vergangenen Wochenende vergiftete sich am Vassacher See ein Labrador beim Spazierengehen. Er konnte gerettet werden.

Lydia Krebs war mit ihrem Labrador Tim auf einem Waldweg beim Vassacher See spazieren, als der Hund plötzlich ein Stück braun-weißes Fell mit Fleisch im Maul hatte. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um kein totes Tier, sondern einen Köder, schildert die Besitzerin: „Es war ein Fellstück, das mir komisch vorgekommen ist, also habe ich es ihm aus dem Maul gerissen. Zu Hause habe ich bemerkt, dass der Hund müde und etwas benebelt ist.“

Binnen einer Stunde verschlechterte sich der Zustand des Hundes massiv. Der Tierarzt bestätigte dann, dass sich Labrador Tim vergiftet hatte. Womit, konnte nicht festgestellt werden. Nach zwei Tagen ging es dem Hund wieder einigermaßen besser.

Seit 1. Jänner ist für diese Form der Tierquälerei das Landesgericht zuständig. Das Strafmaß beträgt bis zu zwei Jahre. Verurteilt wurde bis dato dort niemand. Die meisten Ermittlungsverfahren werden abgebrochen, weil kein Schuldiger gefunden wird.

Sauerkraut hilft beim Ausscheiden von Rasierklingen

Für die Polizei rät Diensthundeführer Dietmar Schnidar: „Man sollte den Hund immer beobachten. Wenn ich ihn irgendwo ins Gestrüpp lasse und irgendwelche Reste [von Dingen, die der Hund gefressen haben könnte, Anm.] sehe, dann würde ich auf Verdacht hin zum Tierarzt fahren.“

Speicheln, Erbrechen, Zittern, Krämpfe - mit Giftködern, aber auch mit Rattengift, Schneckenkorn und sogar Schlafmitteln haben Tierärzte in unschöner Regelmäßigkeit zu tun. Rettung sei sogar noch bei verschluckten Rasierklingen möglich, sagt Tierärztin Elisabeth Krebitz-Gressl. Nach einem alten Hausmittel könne man dem Hund Sauerkraut verabreichen: „Es hüllt scharfe, spitze Gegenstände ein und sie können dann leichter den Magen-Darm-Trakt passieren, ohne dass sie ihn verletzen.“

Maulkorb als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme

Einen Hund darauf zu trainieren, kein fremdes Futter aufzunehmen, ist langwierig. Vorsicht sollten Hundebesitzer also überall walten lassen, derzeit aber wohl vor allem rund um den Vassacher See.

Laut Polizei sei im verbauten Gebiet zudem die Leinen- oder Maulkorbpflicht zu beachten. Außerhalb des verbauten Gebietes sind mit dem Jagdrecht auch die Schonzeiten des Wildes zu berücksichtigen. Ein Maulkorb kann zudem verhindern, dass der Hund einen Giftköder hinunterschluckt.

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