Werk von Robert Musil digital verfügbar
Robert Musil zählt zu den größten Autoren des 20. Jahrhunderts. Von seinen Schriften - vor allem auch zum Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“ - existieren zahlreiche Varianten. Walter Fanta entschied sich bei der Neuausgabe für das Prinzip der „letzten Hand“ und griff dabei auf die eigenen Korrekturen Musils in seinem Buch zurück.
Er strich zum Beispiel alle Wenn-Sätze an, in denen „würde“ vorkam, so Fanta. Im „Mann ohne Eigenschaften“ habe er das gemacht, habe sich aber verunsichern lassen und war sich nicht sicher, musste er das jetzt austauschen oder nicht. „Der Konjunktiv im Buch passt aber.“ Viele andere Korrekturen Musils wurden jedoch sehr wohl berücksichtigt.
Expertenkommentare nachlesbar
Musil Online bietet die ersten beiden Bände der Gesamtausgabe, ein Archiv und bald auch Kommentare von Experten zu den Schriften Musils an. Artur Boelderl sagte, ein entscheidender Vorteil sei, dass die Kommentare nicht herausgenommen oder als veraltet bezeichnet werden müssen. „Die Kommentarebene reichert sich laufend an, ein Vorteil des Onlinemediums.“
Schwellenangst nehmen
Anke Bosse, Leiterin des Musil-Instituts, wünscht sich, dass die Gesamtausgabe und Musil Online Musil möglichst vielen Menschen zugänglicher machen werden. Vor allem die Schwellenangst gerade vor dem „Mann ohne Eigenschaften“ soll genommen werden. Die Form sei überschaubar, wenn man mehr Infos haben möchte, könne man in Musil Online herumsurfen.
Die beiden ersten Bände der Gesamtausgabe wurden bereits im Verlag Jung und Jung veröffentlicht. Bei der Präsentation des neuen Internetportals im Musilhaus am 8. November wird der Schauspieler Wolfram Berger ein Kapitel aus dem „Mann ohne Eigenschaften“ lesen.