Statistik: Kärnten im Wandel der Zeit

Das statistische Handbuch liegt nun in seiner 61. Auflage vor. So erhöhte sich die Lebenserwartung, uneheliche Geburten stiegen massiv an, es gibt um die Hälfte weniger Bauernhöfe und um zwei Drittel weniger Pflichtschüler.

„Wir ertrinken in Informationen, aber hungern nach Wissen": Um diesem Ausspruch des Zukunftsforschers John Naisbitt entgegen zu wirken, erstellt die Landesstatistik alljährlich eine umfangreiche und hochwertige Datensammlung“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Das Statistische Handbuch des Landes Kärnten sei ein beliebtes und häufig nachgefragtes Standardwerk der Landesverwaltung. Es soll nicht nur Politik und Verwaltung als Planungs- und Entscheidungsgrundlage dienen, sondern auch interessierten Bürgern zur Verfügung stehen.

Änderungen in den letzten 60 Jahren

Überblickt man die Zeitspanne von 60 Jahren so fällt auf, dass der Bevölkerungszuwachs in Kärnten eher gering ist, dass es trotz weniger Autos mehr Unfälle gab und dass heute die Zahl der unehelichen Geburten bei mehr als der Hälfte aller Geburten liegt.

  • 1955 hatte Kärnten rund 478.500 Einwohner. 60 Jahre später mit Stand 1.1.2016 waren es 560.500. Daraus errechnet sich ein Bevölkerungsanstieg von 82.000 Personen oder 17 Prozent.
  • Die Unehelichenquote von 19 Prozent 1955 stieg auf 53 Prozent - Spitzenreiter in Österreich.
  • 1955 wanderten 1.000 Personen ab, 2015 gab es eine Nettozuwanderung von 4.200 Menschen, nicht zuletzt geschuldet Asylwerbern.
  • Es gab auch große Veränderungen in der Haushalts- und Familienstruktur: War vor 60 Jahren noch die Großfamilie weit verbreitet, haben heute 72 Prozent der Familien maximal ein Kind. Dafür leben 92.000 Personen als Singles in Einpersonen-haushalten.
  • Seit dem Jahre 1955 erhöhte sich die mittlere Lebenserwartung bei den Männern um 14, bei den Frauen um 13,5 Jahre.
  • Zwischen 1951 und 2013 halbierten sich die Bauernhöfe in etwa von 33.500 auf 17.500.
  • Ende 1955 waren insgesamt 9.600 Personenkraftwagen gemeldet, heute sind es 345.000. Entfiel Mitte der 50er-Jahre ein Pkw auf 50 Einwohner, so kommen heute zwei Pkws auf drei Einwohner.
  • Trotz des weit geringeren Verkehrsaufkommens im Jahre 1955 gab es insgesamt 166 Tote auf Grund von Straßenverkehrsunfällen. 60 Jahre später reduzierte sich diese Zahl auf 40.
  • Im Fremdenverkehrsjahr 1955/56 gab es rund 3,6 Mio. Übernachtungen, heuer geht man von 12,6 Mio. Übernachtungen aus.
  • Vor 60 Jahren gab es rund 65.000 Pflichtschüler, derzeit sind es auf Grund des Geburtenrückganges nur noch 20.300.
  • Im Bereich des Feuerwehrwesens gab es eine Ausweitung von 11.300 aktiven Feuerwehmitgliedern auf knapp 19.000.
  • Die Zahl der Gemeinden sank in den letzten 60 Jahren von 241 auf 132, die Zahl der Gerichtsbezirke von 26 auf 11, die Zahl der Standesämter von 213 auf 132.

Im Buchhandel erhältlich

Der im Verlag Johannes Heyn herausgegebene Band kann auch über den Buchhandel bezogen werden. Darüber hinaus steht die gesamte Reihe vom ersten bis zum 61. Band allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Einsichtnahme in der Landesstelle für Statistik beim Amt der Kärntner Landesregierung zur Verfügung.