Kärnten buhlt um kreative Köpfe

Kärnten will mehr kreative Jungunternehmer und Investoren anlocken. Am Donnerstag wurde ein Kooperations-Vertrag mit dem Unternehmen „Pioneers“ unterzeichnet, das Firmenkontakte in 60 Ländern pflegt.

Junge, innovative Unternehmen, so genannte Startups, haben die Ideen für Morgen und schaffen die Arbeitsplätze der Zukunft. Das Land will verstärkt solche Unternehmen anlocken. Dazu wurde am Donnerstag ein Vertrag mit der Firma „Pioneers“ unterschrieben. Das Unternehmen wird von den beiden Kärntnern Andreas Tschas und Jürgen Furian geleitet, sie berät Unternehmen in der Gründungsphase und bewertet und unterstützt Firmenstandorte. Die internationalen Kontakte der Firma sollen mehr Startups und Investoren für Kärnten begeistern.

„Pioneers“ habe ein Netzwerk aufgebaut und sei in über 60 Städten der Welt präsent, sagt Andreas Tschas. Man müsse bereits jetzt über die Jobs der nächsten 20 Jahre nachdenken, so Tschas. Studien würden davon ausgehen, dass 50 Prozent der bestehenden Arbeitsplätze automatisiert werden. Danach würden aber mehr neue Jobs entstehen: „Die Frage ist, wo das passiert. Es passiert in Regionen, die schon jetzt die richtigen Schritte setzen.“

Start mit Ökosystem-Studie

Die Startphase des Projektes fördert das Land bis Dezember mit 15.000 Euro. Damit wird eine Ökosystem-Studie erstellt. Kärnten müsse laut Tschas mehr auf Internationalität setzen. Es werde Veranstaltungen geben und gezielte Projekte mit Firmen. Anfang Juni 2017 gibt es in Wien ein „Pioneers Festival“ mit 3.000 Teilnehmern, dabei soll Kärnten in den Fokus gerückt werden.

„Mit ‚Pioneers‘ wollen wir eine starke Basis und ein Alleinstellungsmerkmal schaffen sowie Schwerpunkte setzen“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Für Wirtschaftslandesrat Christian Benger (ÖVP) ist Kärnten am richtigen Weg. Das Wirtschaftsreferat kooperiere schon länger mit „Pioneers“, es seien auch schon Kooperationen initiiert worden. Eingebunden werden sollen auch das CTR und der Lakesidepark. Auch für Landesrat Rolf Holub (Grüne) ist Kärnten nach der Heta-Lösung am richtigen Weg in die Zukunft.

FPÖ will Studiengang für Unternehmensgründung

FPÖ-Landesrat Gernot Darmann unterstützt die Kooperation mit der Firma Pioneers. Er schlägt zusätzlich vor, in Klagenfurt einen Master-Studiengang für Unternehmensgründung einzurichten. Einen solchen gebe es bisher nur in St. Pölten.

Skepsis beim Team Kärnten

Landesrat Gerhard Köfer vom Team Kärnten ist skeptisch, dass die Kooperation mit der Firma Pioneers die erhofften Startups ins Land bringen werde. Kärnten brauche vor allem Investoren, wenn das der Firma gelinge, solle sie auch eine erfolgsabhängige Provision dafür erhalten. Von langfristigen Verträgen halte er allerdings nichts.

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