Immer mehr Täuschungsfälle bei Lebensmitteln
Gunther Vogl analysiert mit seinem Team der Lebensmitteluntersuchungsanstalt pro Jahr rund 3.000 amtliche Proben von Produkten, die von den Kontrolleuren eingeholt werden. Betrugsversuche werden mehr: „Messen kann man das insofern, als rund die Hälfte der Beanstandungen in diese Richtung gehen.“ Bund und Land reagieren mit Schwerpunktaktionen, um Trends frühzeitig aufzuspüren. Von rund 70 Schwerpunktaktionen gehe ein Drittel schon in Richtung Täuschungsschutz bzw. -erkennung.
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Schweinefleisch ist billiger
Besonders in drei Bereichen werde getäuscht: Bei der Zusammensetzung, Herkunft und Auslobung besonderer wertbestimmter Eigenschaften. Oft werden Konservierungsmittel nicht gekennzeichnet oder Zusatzstoffe, die nicht erlaubt seien. Wenn 100 Putenextrawurst ausgewiesen sei, dürfe kein anderes Fleisch beigemengt werden. Schweinefleisch sei billiger, so spare sich der Produzent durch die Beimengung Geld. Bei laktose- oder gluteinfreien Lebensmitteln müssen alternative Stoffe verwendet werden, die für den Produzenten teurer seien, so Vogl.
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Kontrollen sprechen sich herum
Strenge Kontrollen bei Grillfleisch im Sommer hätten sich herumgesprochen, heuer wurden nur noch 20 Prozent der gezogenen Proben beanstandet. Vor ein paar Jahren waren es noch 40 Prozent des Grillfleisches. Auch wer mit heimischer Herkunft und besonderen Zutaten wirbt, der muss damit rechnen, früher oder später einen Kontrolleur vor der Türe zu haben, so Vogl.
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Räucherfisch besonders heikel
Die Vorweihnachtszeit naht und weitere Schwerpunktkontrollen kündigen sich an, zum Beispiel Maroni oder Fisch, so Vogl. Auch bei Fisch gebe es Betrügereien bei der Herkunft. So werde Forelle aus Österreich beworben und komme aber in Wirklichkeit aus Italien oder auch hochpreisiger Kabeljau, der gar kein Kabeljau sein. Bei den Räucherfischen finden sich krebserregende Substanzen, auf die besonders geachtet werde. Das könne durch den Rauch entstehen, da achte man auf Grenzwerte. Räucherfisch sei überhaupt heikel, die Hersteller schreiben oft zu lange Haltbarkeit auf die Produkte.
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- Faschiertes im Test: Nur einmal „Sehr gut“ (help.ORF.at)