Mord im Rotlichtmilieu ein „Cold Case“

Vor einem Jahr wurde in Klagenfurt ein Mann vor seiner Wohnung mit mehreren Schüssen regelrecht hingerichtet. Vermutet wurde ein Auftragsmord im Rotlichtmilieu. Noch hoffen die Kriminalisten auf einen entscheidenden Hinweis.

Am 31. Oktober 2015 wurde der 47-jährige Mann im Klagenfurter Stadtteil Waidmannsdorf ermordet. Der Fall war für Kärnten ungewöhnlich, der oder die Täter hatten dem Opfer aufgelauert. Als der 47-Jährige in der Nacht nach Hause kam, wurde er mit mehreren Schüssen getötet – mehr dazu in Klagenfurt: Mehrere Schüsse führten zum Tod.

Mord im Rotlichtmilieu, Spuren ins Ausland, ein Auftragsmord - alle bisher zum Fall geäußerten Spekulationen führten bislang nicht zu einem Motiv oder zur Klärung des Falles. „Teilweise bewahrheiteten sich die Vermutungen, wenn auch nicht in dieser Vehemenz“, sagt Christian Martinz vom Landeskriminalamt. Die Polizei fand damals Projektile im ganzen Eingangsbereich des Wohnhauses. Die brutale Vorgangsweise war auffallend, so Martinz.

Mitwisser schweigen oft jahrelang

Ein Jahr nach dem Mord kam man den Tätern noch nicht auf die Schliche. Aber die Polizei gab den Fall noch nicht auf. „Wir geben nicht auf, wobei die Zeit natürlich ein Faktor ist. Wir haben die Hoffnung, dass wir es schaffen werden“, so Kriminalist Martinz. Manchmal komme erst nach Jahren der entscheidende Hinweis.

So war es auch bei einem Mordfall in Poggersdorf. Ein Mann war erschossen aufgefunden worden, jahrelang gab der Fall nur Rätsel auf, die Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden war nicht einfach. Dann kam der entscheidende Hinweis, ein Streit um ein Erbe war das Motiv, nach vier Jahren konnten die Kriminalisten den Fall klären. Manchmal schweigen Mitwisser jahrelang, bis zu einem Streit beispielsweise. Im Fall des in Klagenfurt erschossenen Mannes hoffen auch die Angehörigen, dass der Mord noch aufgeklärt wird.

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