Italien-Beben: „Ein desaströses Bild“

Ein Erdbeben hat Mittwochabend in Mittelitalien schwere Schäden verursacht. Die zerstörten Gebäude mussten evakuiert werden. Die betroffenen Orte zeigen derzeit ein „desaströses Bild“, sagt ein Kärntner vor Ort.

Nach dem verheerenden Erdbeben vom 24. August mit 300 Toten hatten sich am Mittwoch in Mittelitalien erneut gleich mehrere starke Erdstöße ereignet. Bisher war von einem Toten die Rede gewesen. Ein Mann dürfte an einem Herzinfarkt verstorben sein. Ein Kind wurde beim Einsturz einer Wohnung schwer verletzt – mehr dazu in Vorsichtige Entwarnung nach Beben (news.ORF.at). Die Erdstöße in der Provinz Macerata erreichten eine Stärke von 5,9 und 5,4 auf der Richterskala und sie waren auch in Klagenfurt und Villach zu spüren. Viele Gebäude im Umkreis des Epizentrums stürzten ein.

Erdbebebn Italien in Kärnten spürbar

APA/AP/Sandro Perozzi

Viele zerstörte und eingestürzte Häuser

Der Kärntner Pressefotograf Josef Bodner war im Erdbebengebiet. „Ein desaströses Bild“, würden die betroffenen Orte derzeit zeigen, sagt er. „Es war großes Glück, dass nicht mehr Menschen verletzt oder getötet wurden.“ Zumal die Gebäude teils sehr stark beschädigt seien, manche Häuser seien komplett eingestürzt.

Beben Italien

Josef Bodner

Die meisten Bewohner hätten die Häuser nach dem ersten Beben bereits verlassen. Am Vormittag wurden die betroffenen Einwohner aus den zerstörten Orten weggebracht. „Familien kommen und holen die Angehörigen ab“, sagt Bodner. Die italienische Regierung sucht nun dringend Quartiere für die obdachlosen Menschen, jetzt vor dem Winter können keine Zelte aufgestellt werden.

Kirche vor Visso - Erdbeben Italien

Josef Bodner

Gebäude werden evakuiert

Die Menschen seien ruhig, die Hilfsbereitschaft sei sehr groß, sagt Bodner. In der Nacht gab es allerdings teils Panik, viele Menschen flüchteten bei Regen aus ihren Häusern und verbrachten die Nacht im Freien oder in ihren Autos. Am Vormittag lief laut Bodner im großen Stil die Hilfe für die Betroffenen an, Feuerwehr, Polizei und Militär seien im Einsatz. Mit Suchhunden werden die Gebäude erneut untersucht.

Erdbebebn Italien in Kärnten spürbar

APA/AP/Sandro Perozzi

Mitte Oktober gab der Ministerrat in Rom grünes Licht für den Wiederaufbau der bei dem verheerenden Erdbeben vom 24. August zerstörten Gemeinden. 300 Millionen Euro werden in einer ersten Phase lockergemacht. Für den Wiederaufbau des Erdbebengebiets rechnet Italien mit Ausgaben in Höhe von 4,5 Milliarden Euro.