Gestank aus Papierfabrik: Neue Messungen

Im Umfeld der Papierfabrik Mondi haben die Anrainer gelernt, mit Geruchsbelästigungen zu leben. Nach zwei Störfällen will die Behörde die Informationswege zur Bevölkerung optimieren und neue Messungen der Luftgüte vornehmen.

Am Dienstag kochte bei Mondi in Frantschach Lauge über und überschwemmte rund 600 Quadratmeter des Werksgeländes. Die Ermittlungen dazu laufen - mehr dazu in Mondi: Tausende Liter Lauge ausgeflossen. Anfang Oktober traten leicht flüchtige Schwefelverbindungen aus, mit dementsprechendem Gestank - mehr dazu in Störfall in Mondi-Werk. Die Geruchsbelästigungen sind im Lavanttal keine Seltenheit. Mit ein Grund, warum die Behörden das Unternehmen noch genauer im Auge haben wollen.

Behörde will noch genauer hinschauen

Schon jetzt sind die Kontrollen der Behörden im Konzern streng. Die Papierfabrik sei eines jener Unternehmen, die vom Land regelmäßig überprüft werden, dafür gebe es auch einen eigenen Koordinator seitens der Behörde, sagt Georg Fejan, Bezirkshauptmann von Wolfsberg. Dass es innerhalb weniger Wochen zu zwei Störfällen gekommen sei, sei zwar selten, dennoch wolle man nun noch genauer hinschauen.

Es gebe keinen direkten Zusammenhang, die Ursachenforschung sei im Gange. Von Behördenseite werde es einen Termin mit dem Betrieb geben, wo man über Kontrollen und Vorgehen bei weiteren Vorfällen sprechen werde und wie man die Inforamationen optimieren könne.

So habe etwa beim Vorfall mit den Schwefelverbindungen Anfang Oktober zwar die Informationskette gut funktioniert, die Bevölkerung sei aber erst spät informiert worden, so Fejan: „Der konkrete Fall damals wurde im Betrieb nicht gleich wahrgenommen. Die Mitarbeiter tragen Sensoren, aber die Geruchsfahne dürfte über ihren Köpfen ausgetreten sein.“

Geruchsstärke hängt auch von Wetter ab

Die Bewohner lernten, mit der Geruchsbelästigung des Konzerns im Tal zu leben, dennoch sei man hinsichtlich der Emissionswerte sensibilisiert, sagte Fejan: „Mit den Emissionen des Betriebes leben wir hier lange, er besteht über 100 Jahre. Es wurde viel investiert, aber der Geruch ist nicht wegzubekommen.“ Die Bevölkerung sei sensibel, wenn er stärker werde. Bei Inversionswetterlage bleibe die Luft praktisch stehen, der Geruch stelle eine stärkere Belastung dar. Deswegen wird nun von Seiten der Behörde überlegt, zusätzliche Messstationen zur Überprüfung der Luftgüte aufzustellen.