Industrie fordert Einsparungen im Land

Die Kärntner Industriellenvereinigung (IV) fordert schnellere Genehmigungsverfahren, um Investitionen anzukurbeln und andererseits Einsparungen, um Kärntens Rekordverschuldung zu senken.

Die Kärntner Industriellenvereeinigung reagierte erleichtert auf die Heta-Lösung. Angesichts einer Schuldenlast von 1,2 Milliarden Euro müsse das Land jetzt aber bei den großen Ausgabenblöcken die Hebel ansetzen. Christoph Kulterer, Präsident der Kärnnter Industriellenvereinigung, fordert unter anderem die Reduzierung der Fachhochschulstandorte, mehr Bildungszentren und Einsparungen im Gesundheitswesen.

„KABEG soll auf Angestelltengesetz umstellen“

Er sagte, eine Maßnahme, die viel bringen würde wäre die Umstellung des Beamtendienstrechts in der KABEG (Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft) auf das Angestelltengesetz für neu eintretende Mitarbeiter. Diese Forderung habe auch schon der KABEG-Chef Arnold Gabriel gestellt, so Kulterer. In Bildung, Innovation und Infrastruktur gelte es gezielt zu investieren, so Kulterer. Er forderte in diesem Zusammenhang auch eine Entbürokratisierung und kürzere Genehmigungsverfahren.

Als Negativbeispiel nannte Kulterer auch die 110-kV-Leitung im Großraum Villach, die auch von der Stadt beeinsprucht wurde: „Das ist deshalb so wichtig, weil die energieintensive Industrie in Villach von der Netzsicherheit abhängig ist. Das Projekt braucht ganz Kärnten, da hängen tausende Arbeitsplätze dran. Die Politik ist nicht in der Lage, die Interessen in Einklang zu bringen. Durch Einsprüche schüttet sie noch Öl ins Feuer.“

Welche Behörde ist zuständig

Rasche und effizient abgewickelte Verfahren seien der Hebel für Investitionen in Kärnten, sagt Claudia Mischensky, die Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung, die sich ein unternehmerfreundlicheres Klima wünscht. Bei komplexen Verfahren müsse zuerst geklärt werden, welche Behörde zuständig sei. Das falle aber schon in die Projektlaufzeit, da gehen Wochen und Monate ins Land. Hier fehle es oft an der notwendigen Kommunikation mit den Behörden.

Export bleibt Motor für Wirtschaft

Die Konjunkturumfrage der Industriellenverinigung für das dritte Quartal zeigt, dass die Exportwirtschaft weiterhin der Motor für die Kärntner Industrie bleibt. Die Hälfte der Unternehmen meldet eine Zunahme bei den Auslandsaufträgen, rund drei Viertel der Betriebe bewerten die Ertragslage als positiv oder gleichbleibend. Besonders exportorientierte Branchen wie die Holz- Chemie und Elektroindustrie haben mehr Aufträge.