Ermittlungen und Neustart nach HCB

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt im HCB-Skandal gegen 13 Personen, darunter Mitarbeiter der Firma Wietersdorfer und Beamte, sowie die Firma W&P selbst. Gleichzeitig arbeiten die Görtschitztaler an einem touristischen Neustart.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Markus Kitz, bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Kleinen Zeitung“ (Montag-Ausgabe). Das Ermittlungsverfahren sei seit zwei Jahren im Laufen, ein Ende derzeit nicht in Sicht. Ermittelt werde gegen 13 Personen - Beamte und Mitarbeiter der Firma Wietersdorfer und Peggauer, sowie gegen das Zementwerk selbst. Das Unternehmen soll durch das Brennen von mit HCB verseuchtem Blaukalk die Belastung des Görtschitztales verursacht haben.

Görtschitztal

ORF

Die Herbstidylle im Görtschitztal soll bald auch wieder Touristen anlocken

Görtschitztal soll wieder Urlaubsziel werden

Juristisch ist der HCB-Skandal im Görtschitztal noch lange nicht aufgearbeitet. Gleichzeitig müssen und wollen die Menschen an einem wirtschaftlichen Neustart arbeiten. Milch und Fleisch dürfen mittlerweile wieder alle Höfe liefern, die Produkte gelten als unbedenklich und werden streng kontrolliert. Auch der Tourismus arbeitet daran, dass die Gäste wieder Urlaub im Görtschitztal machen. Das Gästeminus betrug im Vorjahr rund 15 Prozent. Bei Hotelier Christian Sereinig bespielsweise habe es um 350 bis 400 Nächtigungen weniger gegeben: „Es sind zwischen 25.000 und 30.000 Euro an Umsatz, die abgehen.“ Im heurigen Sommer ging es bereits wieder leicht aufwärts.

1,4 Mio. Euro im Fonds

1,4 Millionen Euro liegen noch im Görtschitztalfonds. Ein Teil soll in Tourismusprojekte und Werbung fließen, sagt Andreas Duller, Geschäftsführer der Region „Kärnten Mitte“. Man wolle die Geschehnisse als Chance nutzen, gezielt Produkte zu entwickeln, „von denen man in zwei, drei Jahren sagen kann, dass das Görtschitztal und Urlaub zu hundert Prozent zusammen passen“.

Auch Hotelier Illmar Tessmann vom Biolandhaus Arche hofft auf einen „Görtschitztal-Bonus“ bei Investitionen. Man wolle vor allem Stammgäste motivieren und ihnen mit Hilfe von Persönlichkeiten aus der Region einen neuerlichen Aufenthalt dort schmackhaft zu machen. Ein wichtiger Punkt ist der Ausbau des Breitband-Internets, man will erheben, in welchen Gebieten er besonders wichtig sei. Das sei die Basis für Betriebsansiedlungen im Tal.

Umwelt-Biomonitoring beschlossen

Das Zukunftskomitee des Görtschitztales, das am Montagabend tagte, stimmte einem Umwelt-Biomonitoring zum das mit dem Umweltbundesamt gestartet wird. Die Kosten von 90.000 Euro
kommen je zur Hälfte vom Lebensministerium und dem Görtschitztalfonds. Dabei werden die bestehenden Messstellen erhoben und die noch vorhandenen weißen Flecken im Görtschitztal bezüglich Immissionsmessungen lokalisiert.

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