„Gemma Funder schauen“ in St. Veit

„Gemma Funder schauen“ heißt es in Glandorf bei St. Veit an der Glan. Der Faserplattenerzeuger Fundermax lädt zu einem Tag der offenen Tür. Gleichzeitig wird die Abfallverbrennung für Fernwärme weiter von einer Bürgerinitiative bekämpft.

Vogelgezwitscher in einer Produktionshalle von Fundermax in St. Veit an der Glan? Schnell wird klar: Es kommt vom Tonband. Ein kleiner Wald wurde aufgebaut, in großen durchsichtigen Röhren blubbert das Holz-Fasergemisch, aus dem die Funderplatten hergestellt werden. Nur eine von mehreren Stationen im Werk, die die Produktion vom Rohstoff Holz bis zur fertigen Platte für Besucher erlebbar machen soll. Besucher erhalten einen Blick hinter die Kulissen der Produktion, aber auch auf die Verbrennung von Altholz und Abfällen im Industriebetrieb.

Fundermax St. Veit

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25 neue Arbeitsplätze bei Oberflächentechnologie

430 Mitarbeiter sind am Standort St. Veit beschäftigt, weitere kommen dazu, sagte Fundermax-Geschäftsführer Rene Haberl. „Wir investieren momentan sehr stark, sind erfolgreich am Markt unterwegs. Hier am Standort sind es 13 Millionen in eine komplett neue Oberflächentechnologie und das Tolle daran ist, dass damit auch neue Arbeitsplätze entstehen. In Summe sollen es 25 neue Arbeitsplätze im Werk 3 werden.“

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Jährlich werden 22 Millionen Quadratmeter Faserplatten erzeugt und zum Teil beschichtet. Hintereinander aufgelegt ergibt das die Strecke von Klagenfurt nach Los Angeles, rechnet ein Mitarbeiter vor.

Abfallverbrennung mit fossilen Brennstoffen

Bei einer weiteren Station wird die Abfallverbrennung im Werk erklärt. 80 Prozent Altholz, 2o Prozent fossile Stoffe heißt es, sind enthalten. Es werden also auch mit Öl getränkte Bahnschwellen, Klärschlamm und Kunststoffabfälle bei 850 Grad verbrannt. Energie für das Unternehmen und Fernwärme für 4.500 Haushalte wird so gewonnen. Eine Bürgerinitiative befürchtet hingegen den Ausstoß gesundheitsschädlicher Schadstoffe.

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Bürgerinitiative will Umweltverträglichkeitsprüfung

Vor zwei Jahren genehmigte das Land, dass mehr Abfall als bisher verbrannt werden darf. Anrainer legten Einspruch ein und bekamen Recht: Fundermax musste den Brennstoffmix ändern. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung sah die Behörde als nicht notwendig an. Die Bürgeriniative hat dennoch auch diesen zweiten Bescheid beim Landesverwaltungsgericht beeinsprucht, dieses ist nun am Zug.

Fundermax habe zu wenig für die Umwelt getan, begründet die Vertreterin der Bürgeriniative, Anna Egger, ihren Einspruch. Vor allem die Filteranlage sei nicht am Stand der Technik, sagte sie am Telefon - ein Interview mit Radio Kärnten ist ihr an diesem Tag nicht möglich.

Vorstand: Produzieren am neuesten Stand

Fundermax-Geschäftsführer Rene Haberl widerspricht Eggers Kritik. Filteranlage und Verbrennung seien am neuesten Stand. „Es ist für uns als Unternehmen schwierig, wenn man eigentlich etwas Gutes machen will. Wir reduzieren in diesem Projekt auch die Emissionsgrenzwerte und wir bekommen sehr viele Hürden in den Weg gelegt. Fakt ist aber auch, dass es dieses Prozedere gibt, da müssen wir durch. Eine der Anworten ist der Tag der Offenen Tür. Wir wollen herzeigen, was hier vor Ort gemacht wird.“

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Emissionen laut Land „weit unter Grenzwerten“

Vom Land Kärnten heißt es, die Emissionen seien weit unter den vorgegebenen Grenzwerten, es würde strenge Auflagen und Kontrollen von Fundermax geben.

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