Mehr Geld für Autofahren als für Essen

Kärntens Haushalte geben im Durchschnitt für das Auto mehr aus als für Lebensmittel. 4.885 Euro pro Jahr betragen die Mobilitätsausgaben für einen Haushalt, 4.700 Euro davon stecken die Kärntner ins Auto. Das Essen kostet um 850 Euro weniger.

Kärntens Haushalte geben für das Auto im Schnitt um rund 850 Euro pro Jahr mehr aus als für Lebensmittel und um rund 3.350 Euro mehr als für ihre Gesundheit, sagte VCÖ-Experte Markus Gansterer. Ein hoher Anteil von Öffentlichem Verkehr, Radfahren und zu Fuß gehen sei laut VCÖ nicht nur umweltfreundlich, sondern für die Haushalte auch kostengünstiger. Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele im Verkehr leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Entlastung der Haushalte.

Besserer Ausbau der „Öffis“

Deshalb sei das Angebot des Öffentlichen Verkehrs auszubauen und zu verbessern. Auch häufigere Verbindungen außerhalb der klassischen Pendlerzeiten sind angesichts der zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitszeiten für Pendler sehr wichtig. Auch der Radverkehr hat in Kärnten noch ein großes Potenzial, denn viele Autofahrten seien nur kurz.

Ein Kostentreiber für die Haushalte sind vor allem die Zweit- und Dritt-Autos, die im Schnitt nur rund 8.400 Kilometer pro Jahr gefahren werden. Damit seien diese Autos im Schnitt nur eine halbe Stunde am Tag im Einsatz, mehr als 23 Stunden am Tag sind diese Autos nicht Fahrzeuge, sondern „Stehzeuge“. Dies könnte man durch Carsharing ersetzen.

Zersiedelung schlecht für Mobilität

Großen Einfluss auf die Verkehrskosten habe die Siedlungspolitik. „Orte, die die Nahversorgung stärken und zentrumsnahen Wohnraum fördern, beleben nicht nur ihr Ortszentrum, sondern verringern auch die Mobilitätskosten der Haushalte“, so Gansterer. Zersiedelung hingegen verlängert die alltäglichen Wege, etwa zur Arbeit oder zum Einkaufen, erhöht die Abhängigkeit vom Auto und treibt damit die Kosten in die Höhe.