Moody’s: Kärnten wieder investmentwürdig

Nach dem geglückten Rückkauf der Heta-Anleihen hat die US-Agentur Moody’s die Kreditwürdigkeit des Landes gleich um sieben Stufen verbessert. Der Ausblick wurde auf „positiv“ erhöht. Die Regierung reagierte erfreut.

Die Beurteilung der Kreditwürdigkeit wurde von B1 - notorisch wechselhaft, auf A3 - investmentwürdig angehoben. Der Ausblick wurde auf „positiv“ erhöht. Kärnten ist durch den Rückkauf der Heta-Anleihen Landeshaftungen in Milliardenhöhe los.

Regierung: Heta-Einigung war richtig

Das Land Kärnten reagierte in der Nacht auf Donnerstag erfreut auf disee Ratingentscheidung. Das „Upgrading um gleich sieben Stufen“ belege „die Richtigkeit und nachhaltig positive Wirkung“ der Einigung mit den Heta-Gläubigern, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) in einer Aussendung.

Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) hob hervor, dass Moody’s das von den verbliebenen Gläubigern ausgehende „Holdout-Risiko“ als gering ansehe. Die beiden Landespolitiker unterstrichen, dass Kärnten mit einem Rating von A3 nunmehr wieder den Status eines „Investment Grade“ habe, also eine sichere Anlage mit geringer Ausfallswahrscheinlichkeit ist.

Kredite am freien Kapitalmarkt wieder möglich

Kärnten habe auch wieder mehr Möglichkeit bei der Aufnahme von Krediten. Die Bonität werde als gut bezeichnet. Nun könne man sich wieder über den freien Kapitalmarkt finanzieren, so Schaunig. Vom schlechten Rating waren vor allem die laufenden Kredite betroffen, denn je schlechter das Rating, desto höher die Aufschläge auf die Zinsen. Im Extremfall wären Aufschläge bis 200 Prozent denkbar gewesen, jetzt liege man bei 25 Prozent, sagte Schaunig.

Das Land will sich nun um weitere Ratingverbesserungen durch Moody’s bemühen. Die Ratingagentur habe nämlich eine weitere positive Entwicklung der Bewertung in Aussicht gestellt, „sobald wir darlegen, wie wir mit der erhöhten Schuldenbelastung umgehen“, sagte Schaunig. „Diesen Weg wird das Budget 2017 vorgeben, in dem wir bereits Rückstellungen für spätere Kreditrückzahlungen vornehmen werden.“

Für Opposition „fragwürdige Jubelmeldung“

Team Kärnten-Landesrat Gerhard Köfer bezeichnete das Upgrading des Kärntner Ratings in einer Ausendung als „ausschließlich kosmetische Verbesserung“. Die finanzielle Situation des Landes bleibe - auch wenn sie sich am Papier verbessert habe - „weiter dramatisch“. Kärntens Schuldenstand sei um weitere 1,2 Milliarden Euro angewachsen - Köfer vermisst „jegliche Ansätze in Richtung Reformen und Einsparungen“. Niemand wisse, wie die Koalition die neue Schuldenlast bedienen werde. „Vom Abbau des immensen vorhandenen Schuldenberges der Vergangenheit ganz zu schweigen.“

Von FPÖ-Obmann Gernot Darmann hieß es gegenüber der APA: „Man stelle sich vor, welches Rating nun bei einer besseren Verhandlungsführung durch die Finanzreferentin zu verzeichnen gewesen wäre“. Kärnten brauche keine „fragwürdigen Jubelmeldungen“ sondern ein Finanzierungskonzept für die 1,2 Mrd. Euro, dieses solle „endlich vorgelegt werden“, so Darmann.

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