Kärntner Projekte in Brüssel präsentiert

Rund 6.000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben sich dieser Tage in Brüssel zu Workshops, Debatten und Konferenzen getroffen. Für Kärnten machte sich LH Peter Kaiser (SPÖ) im Ausschuss der Regionen für Kärnten als Innovations- und Forschungsstandort stark.

Je besser eine Region vernetzt ist, je intensiver die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, desto größer ist die Chance, gemeinsam EU-Fördergelder zu lukrieren. Bis 2020 liegen im Fonds für die regionale Entwicklung und im Europäischen Sozialfonds rund eine Milliarde Euro. Mit dem Geld soll vor allem die Innovation, Forschung und die technische Entwicklung vorangetrieben werden.

„Kleine profitieren vom Einsatz der Großen“

Gemeinsam mit Leitbetrieben wie Infineon in Villach sei es Kärnten gelungen, zu einer Vorzeigeregion für Digitalisierung und moderne Industrie zu werden, so Landeshauptmann Peter Kaiser: „Es bedarf manchmal eines Großen, der in der Lage ist, das zu managen. Aber es profitieren sehr viele kleine Zulieferbetriebe, die Region selbst, einzelne Mitarbeiter. Größere Projekte gehen über viele Länder.“

Eines der größten Projekte, das derzeit in Kärnten laufe, habe 36 Partnerorganisationen in zehn verschiedenen Ländern, so Kaiser. Bei dem Forschungsprojekt gehe es um die Weiterentwicklung der Halbleiterindustrie.

Alpenraum soll wettbewerbsfähiger werden

Das Land versucht aber auch den Alpenraum zu stärken. So hat sich Kärnten etwa gemeinsam mit anderen Regionen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien und Liechtenstein auf eine Zusammenarbeit verständigt. Mit Investitionen in Verkehr, Infrastruktur, Energie und Natur sollen die alpinen Regionen wettbewerbsfähiger gemacht werden.

Kritik an großer Bürokratie

Im Ausschuss der Regionen werden bereits die Bedingungen für die kommende Förderperiode ab 2020 diskutiert. Viele Ausschussmitglieder kritisierten, dass die Förderauflagen zu streng und die Bürokratie zu groß seien. Landeshauptmann Peter Kaiser: „Ich bin für einen wirklich sorgsamen Umgang mit Fördergeldern, aber manchmal ist zu viel Kontrolle ganz einfach fortschrittshemmend.“ Er schlage vor, die vorhandene Kreativität in die geeigneten Bahnen zu lenken. Ob sich die Wünsche erfüllen, wird spätestens die kommende Förderperiode zeigen.

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