Tourismus zeigt wieder Optimismus

Die Stimmung unter Hoteliers und Gastronomen ist nach dem Sommer gut. Die Umsätze stiegen, viele Unternehmer planen Investitionen. Herausforderung bleibt eine Verlängerung der Saison in den Herbst. Arbeiten müsse man an der Qualität des Angebots.

5,6 Millionen Nächtigungen verzeichneten Kärntens Hoteliers im Juli und im August. Dazu kommen mehr als 1,4 Millionen Nächtigungen auf Campingplätzen. Für den Herbst gibt es zwar noch keine endgültigen Nächtigungszahlen, doch zeigen erste Umfragen in den Regionen, dass die Nachsaison gut anlief. Um den Herbst noch stärker anzukurbeln, fordert Kärntens Hotellerie schon seit langem die Einführung von Herbstferien. Die Chancen dafür stehen aber schlecht - mehr dazu in Umfrage klar gegen Herbstferien (kaernten.ORF.at; 11.8.2016).

Knackpunkt Qualität

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Zukunft sind Investitionen. Für Sigismund Moerisch, den Sprecher der Hoteliers in der Wirtschaftskammer funktioniert die Vermarktung Kärntens als Tourismusland gut, oft würden aber geweckte Erwartungen der Gäste nicht erfüllt. Man mache viel in der Vor- und Nachsaison und viel im Outdoorbereich. Die Gäste seien aber oft wegen der mangelnden Qualität unzufrieden. Daran müsse man arbeiten.

60 Prozent der Wirte wollen investieren

Auch bei den Wirten sind Investitionen in den kommenden Monaten ein Thema. In einer aktuellen E-mail-Umfrage gaben 60 Prozent der Befragten an, in naher Zukunft in den Betrieb investieren zu wollen. Mehr als die Hälfte plant Investitionen in Höhe von bis zu 25.000 Euro. Auch wenn acht von zehn der befragten Gastronomen angeben, mit der Sommersaison 2016 zufrieden zu sein, gibt es in der Branche Aufreger: Steigende Bürokratie und steigende Lohnnebenkosten, so Stefan Sternad, Sprecher der Gastronomen in der Wirtschaftskammer. Bei 100 Euro Umsatz bleiben dem Wirt drei Euro, diese Ertragslage müsse schnell verbessert werden.

Daher zielen die beiden wichtigsten Forderungen der Gastronomie und Hotellerie auf die Entlastung der Betriebe ab. Die Mitarbeiterkosten seien der größte Faktor. Je nach betrieblicher Struktur würden die Lohnnebenkosten 30 bis 40 Prozent der gesamten Ausgaben ausmachen, so Moerisch und Sternad.

Sommerbilanz in Zahlen

Im August gab es 574.363 Ankünfte (+1,2 Prozent im Vergleich zum August 2015) und 2.998.479 Übernachtungen (+6,3) in Kärntens Tourismusbetrieben. Das Plus im Juli war noch größer: Es wurden 569.132 Ankünfte (+11,6) und 2.627.848 Übernachtungen (+6,5 Prozent im Vergleich zum Juli 2015) gezählt.Die größten Zuwächse nach Herkunftsländern gab es bei Urlaubern aus den Niederlanden (35 Prozent), Dänemark (24,9) und Tschechien (23,7). Am meisten Gäste kommen nach wie vor aus Deutschland (38,9 Prozent) zu uns, an zweiter und dritter Stelle liegen Österreicher (34,2) und Niederländer (12,7). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Gast beträgt 5,2 Urlaubstage, wobei der österreichische Gast kürzer in Kärnten urlaubt (durchschnittlich 4,4 Tage) als Gäste aus dem Ausland (5,8 Tage) (Quelle: Wirtschaftskammer).

Links: