Kärntner Tourismus sucht dringend Lehrlinge

Den Hotels und Gastronomiebetrieben in Kärnten fehlt es an Lehrlingen: Auf 104 offene Stellen kommen 54 Lehrstellensuchende. Das zeigt die Bilanz des Arbeitsmarktservice für September. Jetzt sollen diese Berufe für Jugendliche interessanter gemacht werden.

50 Lehrstellen im Hotellerie- und Gastronomiebereich waren mit Ende September nicht besetzt. Nicht nur der Geburtenrückgang, also weniger Jugendliche im Lehrlingsalter, spiegle sich in den Zahlen wieder, sagt Franz Zewell, Leiter des Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten. Bei den Mädchen seien nach wie vor Berufe wie Einzelhandelskauffrau oder Friseurin gefragt. Bei jungen Männern seien Metall- und Elektroberufe besonders beliebt und auch der KFZ-Techniker bleibt im Spitzenfeld. In diesen klassischen Berufen sind beim AMS bis zu drei Mal so viele Lehrstellensuchende gemeldet als es offene Ausbildungsplätze gibt.

„Warum arbeiten, wenn andere frei haben?“

Die Hotellerie und Gastronomie kämpft seit Jahren unverändert mit Imageproblemen, so Zewell: „Der Tourismus ist eine besondere Herausforderung - auch für Jugendliche und ihre Eltern, weil oft die Arbeitsplätze weit von zu Hause weg sind und es nicht so einfach ist für die Eltern, die Jugendlichen mit 15 Lebensjahren in die Fremde zu entlassen.“ Auch würden die Jugendlichen vielfach denken: „Warum soll ich gerade arbeiten, wenn andere frei haben? Deshalb investieren wir auch in Berufsvorbereitungen und Ausbildungen“, sagt Zewell.

Mehr Schnuppertage und Praktika

Auch Schnuppertage und Praktika sollen den Jugendlichen zu mehr Einblick verhelfen. Auf diese Weise sollen jene Burschen und Mädchen gefunden werden, die gute Eignungen mitbringen. Ziel jedes Hotels oder Lokals sei es, Mitarbeiter zu finden, die dem Betrieb lange treu bleiben.

„Offene Lehrgänge“

All jene, die sich unsicher sind, werden in sogenannten „offenen Lehrgängen“ des Arbeitsmarktservice bei der Lehrstellensuche unterstützt. 80 Prozent finden dann innerhalb eines Jahres eine Lehrstelle. Für Lehrstellensuchende investiert das Arbeitsmarktservice Kärnten heuer 17,5 Millionen Euro.