Neue Ausbildung: Todkranke Kinder begleiten

Wenn Menschen lebensbedrohlich erkranken, betreuen ehrenamtliche Hospizbegleiter Familie und Betroffene. Ab kommendem Frühjahr gibt es eine neue Zusatzausbildung, die sich speziell Familien mit sterbenden Kindern widmet.

Hospizbegleiter gibt es von vielen Organisationen. Ob Rotes Kreuz, Palliativstation, Caritas, Hilfswerk oder kleiner privater Verein, alle Hospizbegleiter werden in einem Grundkurs auf ihre Aufgabe vorbereitet. Diese Ausbildung wird im Haus Harbach bei der „Diakonie de la Tour“ in Klagenfurt angeboten. Die neue Zusatzausbildung ab März ist für Helfer gedacht, die speziell Kinder und Familien betreuen wollen. Heuer starben in Kärnten drei Kinder an schweren Krankheiten.

Basislehrgang und Aufbau

Christine Ganeider von der Hospizbewegung sagte, man müsse bereits den Basislehrgang gemacht haben. Dann könne man den Aufbaukurs machen. Die Zusatzausbildung ist österreichweit genormt und bereitet die Ehrenamtlichen speziell auf die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor. „Die Kinderbegleitung hat den Schwerpunkt, wie versteht ein Kind Krankheit, Tod und Sterben. Weiters geht es um die ganze Familie.“ Ausbildungsschwerpunkt sind deshalb Psychologie mit 40 Unterrichtseinheiten und ein Praktikum. Die Kosten betragen rund 300 Euro, ein Teil wird aber laut Ganeider vermutlich refundiert.

Familien werden zum Beispiel von MOKI begleitet, der mobilen Kinderkrankenpflege. Sabine Grünberger baute das MOKI-Team auf: „Wir kommen nach Hause in die Familie und betreuen dort die Kinder. Wir schauen auch auf das Familiensystem eines palliativ erkrankten Kindes, dort gibt es oft Geschwisterkinder, die unter der Situation leiden. Wir führen viele psychosoziale Entlastungsgespräche.“

„Erzähle Kindern keine Märchen“

Grünberger hat viel praktische Erfahrung gesammelt. Kinder fragten viel, und man müsse wissen, wie man dem begegne. Sie sage den Kindern so weit wie möglich die Wahrheit, sie erzähle keine Märchen, so Grünberger. Wenn ein Kind über die Krankheit und das Sterben nicht sprechen möchte, dann frage sie nach dem Befinden, worüber sie nachdenken etc.

Sie ermutige auch die Eltern, mit den Kindern über die Krankheit zu sprechen, das sei sehr wichtig. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen müssen sich sehr innig auf die Familien einlassen können. Mit der neuen Ausbildung sollen Angehörige stärker entlastet werden.