FPÖ: Klagenfurt soll Studentenstadt werden

FPÖ-Stadtpolitiker und Parteiobmann Gernot Darmann haben am Dienstag Vorschläge präsentiert, welche Bauprojekte sie sich für Klagenfurt wünschen und was für junge Leute attraktiv sein könnte. Finanzierungskonzept gibt es aber keines.

Derzeit würden Universität und Fachhochschule - wegen ihrer Lage am Stadtrand - das studentische Leben von der Innenstadt fernhalten. Eine neue Einrichtung auf Fachhochschul- oder Universitätsebene - idealerweise mitten im Stadtzentrum - könnte dem Entgegenwirken, so der FPÖ-Landesparteiobmann, der einen Standort favorisiert: „Das KTZ-Gebäude ist prädestiniert dafür, nicht nur einen Bildungsstandort dort zu errichten, sondern beispielsweise auch gleich die Studentenwohnungen dort zu errichten.“

FPÖ hat kein Finanzierungskonzept

Die FPÖ wünscht sich außerdem, dass etwa hundert leerstehende Geschäftslokale in Klagenfurt in Zukunft Betriebe von Jungunternehmern beherbergen. Ein Finanzierungskonzept legte die FPÖ am Dienstag nicht vor. Darmann denkt bei seinen Plänen an den Investor Franz Orasch, hat mit ihm aber noch nicht gesprochen: „Dieser Investor ist an sich sehr motiviert, Klagenfurt viel zu geben und ist sehr interessiert, im Bereich Bildung aktiv zu sein. Dieses konkrete Gespräch hat es noch nicht gegeben. Aber es wäre schön, wenn soetwas auch verwirklicht würde.“

Umfassendes Konzept für Stadtentwicklung gefragt

Insgesamt wünscht sich die FPÖ ein umfassendes Stadtentwicklungskonzept, bevor einzelne Projekte realisiert werden, sagt Klagenfurts Vizebürgermeister Christian Scheider in Richtung der Reformpartnerschaft.

Stadtparteiobmann Stadtrat Wolfgang Germ kritisierte, dass Planungsstadtrat Otto Umlauft (ÖVP) in Bezug auf Kastner & Öhler untätig sei, obwohl dabei eine Investition von 15 Millionen Euro im Raum stehe und zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Umlauft entgegnete auf ORF-Anfrage, die Verhandlungsphase sei noch im Gange. Von einer Entscheidung sei - wie bereits berichtet - noch in diesem Jahr auszugehen - mehr dazu in K&Ö: Verhandlungen weiter zäh.

Indoorspielplatz in Ex-Woolworth-Gebäude

Was das Projekt am Heiligen-Geist-Platz - anbelange, sei wiederum Investor Franz Orasch am Zug. Er will eine kolportierte Summe von 30 Millionen Euro für die Sanierung des dort angesiedelten ehemaligen Woolworth-Gebäudes aufbringen. Die nötigen formalen Beschlüsse und Teilbebauungspläne seien bereits gefallen, hieß es am Dienstag, der für Oktober vorgesehene Baustart sei aber noch nicht erfolgt - mehr dazu in Heiligengeistplatz: Baustart im Oktober.

Vizebürgermeister Christian Scheider unterstrich, dass dadurch eine enorme Belebung des Stadtteiles erfolgen werde, da der Schillerpark und der Lendkanal in die Neugestaltung mit einbezogen werde. Außerdem sei, so Scheider, die schon lange angestrebte Errichtung eines Indoorspielplatzes im ehemaligen Woolworth-Gebäude geplant.

Scheider für mehr Projekte im sozialen Wohnbau

Zusätzlich müsse in Klagenfurt in den sozialen Wohnbau - auch in der Innenstadt - investiert werden. Das Problem sei auch oft, dass bei der Sanierung alter, baufälliger Gebäude der Denkmalschutz Projekten in die Quere komme. Er hoffe auch eine schnellere künftige Abwicklung solcher Anträge - sonst drohe der Verfall, so Scheider.

Kritik von der Stadt-ÖVP

Kritik an den Plänen der FPÖ kommt von der Stadt-ÖVP. Mit dieser Forderungs- und Ankündigungspolitik seien in Klagenfurt schon viele gute Projekte verhindert worden, sagt ÖVP-Stadtparteiobmann Markus Geiger. Zudem würde die FPÖ die Pläne eines Investors kopieren. Das sei zwar nicht verboten, aber einfallslos, so Geiger in einer Presseaussendung.