10. Oktober unter Motto „Identität“

Die 10.-Oktober-Feier am Montag ist unter dem Motto „Identität“ gestanden. Damit sollte ausgedrückt werden, dass das Bundesheer seine Identität wieder gefunden habe und und dies ausstrahle, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Schon bei einer militärischen Feier im Landhaushof am Freitag betonte Kaiser, dass das Militärkommando Kärnten durch die Neuausrichtung des Heeres neue Kompetenzen und Aufgaben bekomme. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil ließ ausrichten, dass der Dienst an der Bevölkerung „beispielhaft“ und „vorbildlich“ sei und seit 1. Oktober auch wieder die technischen, personellen und organisatorischen Grundlagen vorhanden seien - mehr dazu in in Bundesheer sucht wieder Nachwuchs.

10. Oktober Feier Landhaushof

ORF/Angela Ellersdorfer-Truntschnig

Feier im Landhaushof

Identität schützen und weiter entwickeln

Um 9.30 Uhr eröffnete ein Trompeter am Ehrenmal des Soldatenfriedhofes in Annabichl die offizielle Gedenkfeier des Landes. Nach dem Abschreiten der Ehrenformation und der Kranzniederlegung gingen die Feierlichkeiten dann ab 11.00 Uhr im Landhaushof in Klagenfurt weiter.

Landeshauptmann Kaiser bezog sich in seiner Rede auf das Motto der diesjährigen Feier, die Identität: „Andere Kulturen, andere Bevölkerungsgruppen und Religionen zu akzeptieren und respektieren ist richtig. Das heißt aber nicht, im selben Moment die eigene Identität aufzugeben, ganz im Gegenteil. Und ich weiß, dass unsere Kärntner Identität stark und unerschütterlich ist. Ich werde gemeinsam mit der Landesregierung, dem Landtag und den Verantwortungsträgern in diesem Land, genau so als leidenschaftlicher Kärntner und als überzeugter Europäer alles tun, um auf Basis von Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen unsere Identität zu schützen und gemeinsam weiter zu entwickeln.“ Kernsätze seiner Rede sprach der Landeshauptmann auch auf slowenisch.

Kulturelle Vielfalt ausbauen

Landtagspräsident Reinhard Rohr (SPÖ): „Kärnten und seine Menschen haben über die Jahrzehnte viele Hürden und Missverständnisse überwunden, egal ob sie der deutschsprachigen Mehrheit oder den slowenischsprechenden Kärntnerinnen und Kärntnern zugehörig sind. Heute leben sie in fruchtbarem Dialog und kultureller Vielfalt, friedlich miteinander. Das gilt es auch für die Zukunft sicherzustellen und weiter positiv für unsere Kärntner Heimat zu nützen und auszubauen“.

Die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) sagte, sie wünsche sich ein Kärnten, das die Vergangenheit hinter sich lässt. "Ich wünsche mir ein Kärnten, das wieder voller Vertrauen und Optimismus in die Zukunft blickt. Und wenn sich heute das Kapitel Hypo-Heta ein für allemal schließen wird, lassen wir wieder einmal die Vergangenheit hinter uns.

10. Oktober Feier Landhaus

ORF/Angela Ellersdorfer-Truntschnig

Abwehrkampf und Volksabstimmung

1920 sprach sich die Mehrheit der Unterkärntner Bevölkerung für einen Verbleib ihres Gebiets bei Österreich aus. Auch die Mehrheit der Kärntner Slowenen wollten sich nicht dem SHS-Staat anschließen. Die Abstimmung war Schlusspunkt des Kärntner Abwehrkampfes. Im November 1918 waren Truppen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen in Südostkärnten eingedrungen, obwohl Kärnten zuvor in seiner Verfassung den Beitritt zur Republik Deutschösterreich erklärt hatte. Die Truppen drangen in das Rosen- und Untere Gailtal ein, Völkermarkt und Ferlach wurden besetzt.

Die Landesregierung beschloss unter Arthur Lemisch den bewaffneten Kampf gegen die Eindringlinge. Dies gegen den Ratschlag der Bundesregierung, die die Lebensmittellieferungen von Jugoslawien brauchte. Die Kärntner organisierten sich in Heimwehren, bis Mai 1919 waren die besetzten Gebiete wieder in Kärntner Hand. Die Kärntner Slowenen waren im Kampf auf Seiten der Österreicher. Ende Mai gab es noch einen Versuch, Kärnten zu besetzen, aber die Alliierten befahlen der SHS-Truppe die Räumung. Am 10. Oktober 1920 wurde in der Zone A mit rund 70 Prozent slowenischem Bevölkerungsanteil abgestimmt, 59 Prozent wollten bei Österreich bleiben. Die Abstimmung in Kärnten war Teil des Friedensvertrags von Saint-Germain.

Weiterer Besetzungsversuch abgewehrt

Nach der Volksabstimmung gab es einen neuerlichen Versuch des SHS-Staates, Kärnten zu besetzen, diesmal schritt die Botschafterkonferenz in Paris ein, auch das Wiener Außenamt protestierte energisch. Am 22. November 1920 war das Abstimmungsgebiet wieder unter der Souveränität Österreichs. Der 10. Oktober ist Kärntens Landesfeiertag, die Schulen haben geschlossen.