Reißeck II in Betrieb genommen
Per Knopfdruck wurde am Freitag das Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II an das Stromnetz gebracht. Von der Baustelle, die sechs Jahre lang die höchstgelegene Wasserkraftwerksbaustelle Östereichs war, ist nicht mehr viel zu sehen. Der gesamte Kraftwerkskomplex wurde um 400 Millionen Euro im Inneren des Berges errichtet.
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430 Megawatt Leistung: Genug für ganz Kärnten
Das Herzstück der Kraftwerksanlage bilden zwei Pumpturbinen, die mehrere Stockwerke tief unter Beton versteckt sind. Diese verfügen gemeinsam über 430 Megawatt Leistung. Projektleiter Markus Lacher: „Damit versorgt man 200.000 Haushalte mit Spitzenenergie - also knapp ganz Kärnten.“
Im Inneren des Berges wurde eine 43 Meter hohe und 58 Meter lange Felskaverne ausgebrochen. Theoretisch könnte man darin den Guker Dom oder das größte Hochhaus von Kärnten unterbringen.
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400 Millionen Euro wurden von Kelag, Verbund und Energie AG Oberösterreich investiert. Aufträge in Höhe von 50 Millionen Euro wurden an Kärntner Firmen vergeben. Zu Spitzenzeiten waren 350 Arbeiter am Werk. Insgesamt waren drei Millionen Arbeitsstunden bis zum heutigen Tag der Inbetreibnahme von Reißeck 2 notwendig.
Geologische Bedingungen verursachten Verzögerung
Beim Bau gab es immer wieder Verzögerungen, jetzt ist die Erleichterung groß. „Wir haben zwei intensive Jahre hinter uns, da wir aufgrund der geologischen Bedingungen doch erhebliche Schwierigkeiten in einem Teilbereich des Triebwasserweges hatten“, so Lacher.
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Das Kraftwerk wird vollständig von der Kraftwerkshauptstufe Malta aus ferngesteuert. Vor Ort sitzt de facto keiner, wie bei vielen anderen Anlagen auch. Die Kraftwerke Reißeck, Reißeck II und Malta bilden mit einer Gesamtturbinenleistung von 1.450 Megawatt eine der größten Kraftwerksgruppen Europas und sollen einen wichtigen Beitrag für die Energiezukunft von Kärnten und Österreich leisten.
Links:
- Kraftwerk Reißeck II geht in Betrieb (kaernten.ORF.at; 6.6.2016)