Immer mehr wählen zweisprachigen Unterricht
Der Trend zum Slowenischunterricht hält in Kärnten an, vor allem einsprachige Eltern sehen darin einen Startvorteil für ihr Kind. Für das Schuljahr 2016/17 wurden im Geltungsbereich des Minderheiten-Schulgesetzes 45,66 Prozent (im Vorjahr 45,65 Prozent) aller Schüler zum zweisprachigen Unterricht angemeldet, wie der Landesschulrat am Mittwoch in einer Aussendung bekannt gab. Somit sind 2.053 der 4.496 im Geltungsbereich des Minderheiten-Schulgesetzes - im Wesentlichen erstreckt sich dieser über Südkärnten - gemeldeten Schüler zum Slowenischunterricht angemeldet.
Ausnahmlos alle Fächer werden in Deutsch und Slowenisch unterrichtet. Dazu kommen noch zwei Volksschulen in Klagenfurt, wo 228 (Vorjahr: 208) Kinder den zweisprachigen Unterricht besuchen. Die Zahl der Anmeldungen zeuge von einem „großen Umdenken“ in Kärnten, sagt Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger. Entschieden werde nun nicht nach der ethnischen Zuordnung, vielmehr gehe es darum, den Kindern bessere Chancen zu bieten.
Freigegenstand Slowenisch soll aufgewertet werden
Nach der Volksschule nimmt die Zahl der Anmeldungen jedoch merklich ab. An Gymnasien oder den Neuen Mittelschulen wird deshalb überlegt, wie man Slowenisch in andere Fächer einbauen kann, um die Motivation für den Freigegenstand Slowenisch zu steigern. Es werde auch Wert darauf gelegt, den Freigegenstand nicht zu Randzeiten anzubieten, so Landesschulratspräsident Altersberger.
In der Oberstufe besuchen derzeit 411 Schüler den zweisprachigen Unterricht. Ein gleichberechtigter Unterricht von Slowenisch und Deutsch findet in der Oberstufe derzeit an drei Schulen statt: an der zweisprachigen Handelsakademie in Klagenfurt, der Höheren Lehranstalt für Wirtschaftliche Berufe und der einjährigen Wirtschaftsfachschule. Am Gymnasium für Slowenen wird ausschließlich Slowenisch unterrichtet.