Versicherungsbetrug als Familiengeschäft

Am Landesgericht in Klagenfurt hat sich am Dienstag eine Familie aus Tirol wegen Versicherungsbetruges verantwortet. Den Angeklagten wird vorgeworfen, einen Einbruch fingiert zu haben, um Geld von der Versicherung zu bekommen.

Der Fall aus Schwaz in Tirol wird in Klagenfurt verhandelt, weil einer der Angeklagten auch für einen weiteren Versicherungsbetrug in Kärnten verantwortlich sein dürfte. Vor Richter Gernot Kugi nahm eine ganze Familie Platz, darunter zwei Schwestern, ein Ex-Freund und die 74-jährige Oma. Sie sollen laut Anklage im Dezember 2010 einen Einbruch in der Wohnung einer der beiden Schwestern fingiert haben, um Geld von der Versicherung zu bekommen. Rund 9.500 Euro wurden auch ausbezahlt.

Angeklagte gestand Betrug

Bis auf die 74-jährige Oma sind alle Angeklagten - teilweise auch einschlägig - vorbestraft. Die Beschuldigten bestritten die Tat vor Gericht mehrfach, es sei wirklich in die Wohnung eingebrochen worden, beteuerten sie. Eine der beiden Schwestern packte dann bei ihrer Einvernahme allerdings aus. Die ganze Sache sei von Anfang an fingiert gewesen, ihr Ex-Freund hätte das gemeinsam mit der Schwester und auch mit der Oma durchgezogen. Die Frau belastete sich auch selbst, sie habe im Baumarkt ein Brecheisen gekauft, sagte sie. Danach räumte die Familie die Wohnung aus.

Prozess für weitere Ermittlungen vertagt

Die Tirolerin hatte sich erst Jahre nach der Tat ihrer Tochter anvertraut, diese brachte den Fall zur Anzeige. Nach der Zeugenaussage der Tochter gingen im Gerichtssaal die Wogen hoch. Auch die zweite Tochter - also die Schwester der Zeugin - war im Gerichtssaal und wollte die Zeugin zur Rede stellen. Der Richter musste eingreifen und die beiden beruhigen.

Schließlich musste der Prozess vertagt werden, weil die Anwälte der Beschuldigten einen Lokalaugenschein in Tirol verlangten. Dem gab der Richter zwar nicht statt, er wird aber die Polizei mit weiteren Ermittlungen beauftragt.