Drogenprozess: Nigerianer vor Gericht

Am Landesgericht Klagenfurt hat sich am Mittwoch ein mutmaßlicher Drogendealer aus Nigeria verantworten müssen. Er soll laut Anklageschrift zwei Jahre lang Kokain und Heroin verkauft haben. Das Geld habe er für seine kranke Cousine benötigt.

Der Prozess gegen den 38-jährigen mutmaßlichen Drogendealer aus Nigeria läuft bereits seit August. Der Mann war bei Prozessbeginn bereits teilweise geständig, mehr dazu in Suchtgiftprozess vertagt. Am Mittwoch betonte der Angeklagte noch einmal, dass er zwar 130 Gramm Kokain verkauft habe, nicht aber mit Heroin gedealt zu haben. Damit habe er nie zu tun gehabt, sagte er vor dem Schöffensenat.

Überhaupt habe er nie Drogen verkaufen wollen. Seine Cousine, die in Nigeria an Brustkrebs erkrankt sei, habe Geld für die Behandlung gebraucht. Ein Freund in Klagenfurt habe ihm dann Geld gegeben, für den Verkauf der Drogen, so der Angeklagte vor Richter Gernot Kugi und den Schöffen.

Von Zeugen belastet

Am Mittwoch waren sechs Zeugen geladen, sie alle sollen vom Angeklagten Drogen gekauft haben. Erschienen waren nur vier von sechs geladenen Zeugen. Einer von ihnen verweigerte die Aussage. Die drei anderen Zeugen belasteten den Angeklagten. Sie alle gaben zu, vom Nigerianer Drogen in Form von Kokainbällchen gekauft zu haben.

Der Angeklagte ist bereits einschlägig vorbestraft, er verbüßte bereits in Wien wegen Drogenhandels eine Strafe. Der Prozess wurde neuerlich vertagt.