Sozialprojekt: Wohnraum gegen Hilfe

Mit Beginn des neuen Semesters an der Uni geht ein Wohnprojekt für Senioren und Studenten an den Start. Unter dem Motto „Wohnen für Hilfe“ bekommen Studenten Wohnraum von Senioren, dafür helfen sie im Alltag.

Das Projekt kann auf eine simple Formel gebracht werden: Ein Quadratmeter Wohnfläche für eine Stunde Hilfestellung im Monat. Gemeint ist mit Hilfe alles vom Auswechseln einer Glühbirne bis zu Einkäufen oder Rasenmähen. Definitiv ausgeschlossen wird professionelle Pflege.

Moderatorin berät beide Seiten

Initiiert wird die neue Art der Wohngemeinschaft, für die es bereits funktionierende Beispiele in Deutschland gibt, vom Land Kärnten. Für die zuständige Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) ist es eine Win-Win-Situation für alle. Man wolle das Verbindende zwischen den Generationen hervorheben. Junge Menschen wohnen gratis, ältere Menschen seien nicht mehr einsam und bekommen Unterstützung. Sie könnten dadurch auch länger Zuhause wohnen. Eine Moderatorin sei im Einsatz und berate beide Seiten.

Die Richtigen zusammenbringen

Das Land übernimmt die Personalkosten für die Projektbegleitung. Derzeit müssen erst Senioren und Studierende gefunden und zusammengebracht werden. Anfragen gebe es bereits von beiden Seiten. Wichtig sei vor allem, die passenden Menschen zusammenzubringen und mögliche Ängste abzubauen, so Projektleiterin Tamara Trattnig. Für Senioren, die länger alleine gewohnt haben, könnte es schwierig sein, wenn plötzlich jemand bei ihnen einziehe. Da gebe es schon im Vorfeld viel zu klären, damit sich beide wohlfühlen.

So werden die Häuser bzw. Wohnungen gemeinsam angeschaut und Fragen beantwortet. Das Zusammenleben von Studierenden und älteren Menschen kann beiden Seiten nützen. Im Idealfall geht die Wohngemeinschaft über den reinen Nutzen hinaus und es entstehen neue Beziehungen zwischen Jung und Alt.