IG Autoren kritisiert Förderungen

Im „Jahr der freien Kulturinitiativen“ 2016 gibt es einige, die nicht mit den Förderungen zufrieden sind. Kulturreferent Christian Benger (ÖVP) erntet vor allem von den Literaten harsche Worte.

Ausgebremst, finanziell geschädig und verhöhnt fühlt sich nach eigenen Angaben die IG Autoren. In einem Protestschreiben an Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) beklagt IG-Obfrau Ilse Gerhard die zynische Verteilung von Steuergeldern: Denn weder sei man im „Jahr der Literatur“ 2014 noch heuer im „Jahr der freien Szene“ gefördert worden: „Das Jahr der freien Kulturinitiativen ist für uns kein Jahr gewesen, wir haben gar nichts bekommen. Höchsten für die Jahresarbeit 1.500 Euro, jetzt hat man uns auf 1.000 Euro zurück gestutzt.“

Jeder Referent bisher in der Kritik

Kritik aus der Kulturszene musste bis dato noch jeder Kulturreferent einstecken: Jörg Haider wegen seiner Politik, die im nachhinein sogar im offiziellen Kulturbericht des Landes als „Regime“ bezeichnet worden war. Dessen ebenfalls freiheitlicher Nachfolger Harald Dobernig wegen intransparenter Kulturberichte, Wolfgang Waldner (ÖVP), weil er sich angeblich zu wenig bei Veranstaltungen sehen ließ und nun Christian Benger (ÖVP): „Kritik ist ein wesentlicher Beitrag, wenn sie konstruktiv ist. Wir haben gemeinsam ein tolles Querschnittprogramm erarbeitet, das alle Aspekte der freien Initiativen abdeckt.“

„IG Autoren keine freie Initiative“

Wer gehört nun zu dieser freien Szene: Die Kulturabteilung machte gemeinsam mit der IG KiKK etwa 100 förderwürdige Initiativen aus. Etwa die Hälfte davon ist auch Mitglied bei der IG KIKK. Die IG Autoren steht nicht auf der Liste. Dazu sagte Gerhard Pilgram von der IG KIKK: „Die IG Autoren ist eine Interessensvertretung und keine Initiative im Sinne von Veranstalter oder Produzent.“

Positive Entwicklungen sollten nicht kleingeredet werden, so Pilgram, auch wenn es nach wie vor Unzufriedene gebe. Zu diesen Unzufriedenen zählt sich auch das Klagenfurter Ensemble. Tina Perisutti sagte, ihr fehle es an Transparenz. Es solle ja Geld da sein, aber sie sehe keine vermehrte Tätigkeit, auch nicht von jungen Initiativen.

700.000 Euro für Freie Szene

Für das Schwerpunktjahr seien 100.000 Euro als Basisförderung vorgesehen, heißt es aus Bengers Büro, 700.000 Euro wurden allein für die Freie Szene reserviert. Enden wird das Schwerpunktjahr offiziell bei der Kulturpreisverleihung, wo in diesem Jahr ein eigener Anerkennungspreis für „besondere Leistungen“ ausgelobt wird.