Tunnelbohrmaschine wieder in Betrieb
250 Meter lang, 2.500 Tonnen schwer, ein Ungetüm aus Stahl - das ist die Tunnelbohrmaschine Kora. Allein der Bohrkopf wiegt eine Tonne. Dort, am Schneiderad, kam es im Juni auch zu der Beschädigung von Metallteilen. Die riesige Fräse, die sich normalerweise 15 Meter pro Tag in Richtung Graz bewegt steht seit Juni still. Metallteile der Maschine waren im Ausbruchmaterial gefunden worden - mehr dazu in Koralmtunnel: Tunnelbohrmaschine defekt.
ÖBB
Da nach der Arbeit der rotierenden Fräse gleich schwere Betonteile verbaut werden, so genannte Tübbinge, steckt seither der stählerne Koloss im Berg fest, so Christof Posch von den ÖBB: „Wir mussten von der Südröhre, wo es einen Sondierstollen gibt, einen Querschlag errichten und die Maschine für die Reparaturarbeiten freisprengen.“ Es seien Teile ausgetauscht worden, die Reparaturarbeiten seien fertig.
Suche nach dem Fehler
Mit Sprengstoff arbeitete man sich zur Vorderseite vor. Was den Millionen teuren Ausfall verursachte, darüber könne derzeit nur spekuliert werden, sagt Posch. Sachverständige ermitteln noch. Es könnte ein geologisches Problem sein, aber auch an der Maschine liegen. Am Donnerstag sollten alle Teile der komplizierten Konstruktion wieder laufen und die Tunnelbohrmaschine ihre Arbeit machen. Die Systeme werden hochgefahren, das sei eine sensible Phase.
ÖBB
Zeitplan nicht gefährdet
Posch sagt, durch den Ausfall hätten die ÖBB keine Mehrkosten. Gutachter klären eine etwaige Kostenfrage durch den Stillstand. Die Fertigstellung 2023 sei nicht gefährdet, man habe Zeitpolster eingeplant. Insgesamt müsse man 66 Kilometer Tunnel herstellen, davon fehlen noch elf.
ÖBB
Der 33 Kilometer lange und 2,3 Milliarden Euro teure Koralmtunnel ist Herzstück der Koralmbahn. Diese wiederum ist Teil eines transeuropäischen Netzes von Danzig bis zur Adria. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 geplant. Gemeinsam mit dem in Bau befindlichen Semmeringbasistunnel wird die Koralmbahn die Fahrzeit von Klagenfurt nach Wien von derzeit fast vier Stunden auf zwei Stunden und vierzig Minuten verkürzen.