Lawika-Wahl: Grüne mit eigener Liste
Bei der letzten Wahl unterstützten die Grünen die Südkärntner Bauern unterstützt. Laut dem Grünen Landtagsabgeordneten Michael Johann habe es beim Naturschutz aber doch einige Unterschiede bei den Ansichten gegeben. Daher treten die Grünen Bauern wieder mit einer eigenen Liste an.
Wichtigere Themen als Wölfe
Von 2014 auf 2015 seien die Einkommen der Kärntner Bauern und Bäuerinnen um 25 Prozent gefallen, bei den Bergbauern waren sogar um
28 Prozent. Die jetzige Kammervertretung behandle aber anstelle existenzieller Probleme wie starke Einkommensverluste der Bauern eher „Orchideenthemen“, so Johann: „Resolutionen gegen den Wolf zu verabschieden sei etwas reißerisch. Es gab in den letzten zwei Jahren keinen Wolf. Der Wolf der modernen Zeit ist der freie Markt, der die gesamte Landwirtschaft zerfleischt.“
Der grüne Spitzenkandidat Reinhard Stückler ist Neueinsteiger, er sitzt seit 2015 im Wolfsberger Gemeinderat. In St. Margarethen bewirtschaftet er einen Milchviehbetrieb mit 20 Kühen, nennt Forstwirtschaft mit 60 Hektar Wald und Stromproduktion mit Photovoltaikanlagen als weitere Standbeine. Aus Erfahrung als ehemaliger Kammermitarbeiter kenne er auch die Probleme mit den Förderungen.
Ungerechtigkeiten bei Förderungen
„Ich habe mich seinerzeit schon gewundert, wie das System läuft, hier könnte man etwas anders machen. Wenn ich das im Zuge eines Wahlkampfes sagen kann, geht es an die Öffentlichkeit.“ Es gebe auch viele Ungerechtigkeiten in der Förderung, so Stückler. So würden nach wie vor nicht alle Betriebe die gleiche Förderung je Hektar erhalten. Das neue Fördersystem mit geringeren Summen zwinge Betriebe zu Überschussproduktion bei niedrigen Preisen, so Stückler.
Alle dürfen mitwählen
Bisher „wenig Auffälligkeiten“ ortet Stückler bei der vielkritisierten Erstellung der Wählerverzeichnisse für die Kammerwahl. Diesmal sind alle ab 16, die am Hof mitarbeiten, wahlberechtigt - von den Kindern bis zu den Altbauern. Laut Johann seien vereinzelt Menschen verständigt worden, die nur außerhalb Kärntens landwirtschaftliche Gründe haben und damit nicht wahlberechtigt wären. Für ihr Wahlziel, den Einzug in die Landwirtschaftskammer-Vollversammlung, brauchen die Grünen Bauern knapp drei Prozent der Stimmen.