Schüler im Internet für Politik interessieren

Um Schüler mehr für Politik zu interessieren, haben Landtag und Landeschulrat eine Internetplattform eingerichtet. Zu den Beiträgen, Arbeitstexten und Unterrichtsmaterialien haben Schüler und Lehrer Zugriff.

Mit Beginn dieses Schuljahres ist Politische Bildung ab der sechsten Schulstufe als Pflichtmodul im Fach Geschichte und Sozialkunde verankert. Die neue Plattform im Internet dient als Ergänzung zu herkömmlichen Schulbüchern. Gerade für Jungwähler ab 16 sei mehr gefragt, als reines Faktenwissen, sagt Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle von der Fachhochschule Kärnten.

Kodex der Politiker

  • Kein Werbematerial mit Parteilogo und keine Wahlgeschenke verteilen
  • Schüler faktengetreu und ausgewogen informieren
  • Vorbildfunktion bei Wortwahl und Diskussionsstil wahrnehmen
  • Bei Diskussionen sachlich bleiben
  • Keine Abzeichen tragen und Autogramme geben
  • Keine Fotos mit Schülern/Lehrern für soziale Netzwerke oder Werbung verwenden
  • Fotos nur in Abstimmung mit Schulleitung für die Öffentlichkeitsarbeit der Schule

Sie wirkte bei der Plattform mit: „Das bedeutet auch, dass man Politik erleben muss, dass man in den Dialog kommen muss. Vor allem auch mit Abgeordneten.“ Denn eine der erschreckendsten Antworten in Umfragen laute, die da oben interessiert es nicht, was ich als Bürger denke. Man müsse erleben, dass auch Politiker Menschen sind, die in ihrer Vielfalt und in ihrer Verschiedenheit das Parlament ausmachen, so Stainer-Hämmerle.

Text, Video und interaktive Sequenzen

In für Jugendliche ansprechende Art sollen verschiedene Inhalte vermittelt werden. Sowohl als Text als auch Videos und interaktive Sequenzen, so Landtagspräsident Reinhart Rohr. Es solle erklärt werden, was der Landtag sei, wie die Landespolitik wirke. Einerseits der Landtag als Gesetzgebung, auf der anderen Seite die Regierung als Gesetzesvollziehung. „Dann natürlich eine entsprechende Präsentation, wer sind die handelnden Personen im Landtag. Wir wollen erreichen, dass die Teilnahme an den Sitzungen und Diskussionen mit Abgeordneten des Kärntner Landtages entsprechend verbreitert wird.“

Abgeordnete gehen in Schulen

Man wolle mehr Führungen im Landtag und Besuche von Abgeordneten des Kärntner Landtages in den Schulen, so Rohr. Diese Besuche sollen nach konkreten Spielregeln ablaufen. So unterschrieben alle Landtagsabgeorndeten einen Kodex, wonach diese Zusammentreffen mit den Jugendlichen nicht für parteipolitische Zwecke missbraucht werden dürfen.

60 Pädagogen arbeiten aktiv an dem Projekt mit. Ziel ist, alle Schulen in Kärnten zu erreichen. Die Plattform soll regelmäßig durch aktuelle Inhalte ergänzt werden und auch die Jugendlichen sollen aktiv mitarbeiten.

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