Zuviele Medikamente: Mehr Schaden als Nutzen

Medikamente sollen eigentlich heilen, doch bei zu vielen verschiedenen Präparaten kommt es oft zu unerwünschten Wechselwirkungen. Ärzte informierten am Donnerstag in allen Krankenhäusern der KABEG, wie man das vermeiden kann.

Internationale Schätzungen sagen, dass etwa fünf Prozent der Spitalseinweisungen auf unerwünschte Wirkungen von Medikamenten zurückzuführen seien. Ab acht verschriebenen Medikamenten sollte die Liste, die der Patient über seine Tabletten hat, von einem Spezialisten - zum Beispiel dem Arzt oder auch dem Apotheker - überprüft werden.

Georg Pinter von der Geriatrie sagte bei seinem Vortrag am Klinikum Klagenfurt: „Ältere Menschen haben viele Erkrankungen. Ich kann nicht jede Erkrankung mit mehreren Medikamenten behandeln. Es kommen dann rasch 15 oder 20 zusammen und den Menschen geht es immer schlechter als vorher. Das ist nicht das Ziel.“

Symbolbild Tabletten Medikamente

ORF

Medikamentenlisten überprüfen lassen

Übelkeit und Verstopfung seien noch die geringeren Probleme. „Bei älteren Menschen können auch Sprachstörungen, akute Verwirrtheit oder ein Kollaps auftreten“, so der Experte.

Im besten Fall habe der Hausarzt den Überblick über die eingenommenen Medikamente. Im Landeskrankenhaus in Villach überprüfen die Fachärzte gemeinsam mit einem Pharmazeuten die Medikamentenlisten aller Patienten. Auch jene von Menschen, die ein Arzt zuwies, werden kontrolliert, um Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, sagte Pharmazeut Andreas Wachter. Er unterstrich, wie wichtig es sei, die Ergebnisse der Medikamentenanalyse an den nachfolgenden Bereich - sprich an den Hausarzt - weiterzuleiten.