Afritzer packen Notfallkoffer für neue Unwetter

Für Freitag werden wieder neue Niederschläge erwartet, während in Afritz immer noch die Schäden des letzten Unwetters beseitigt werden. Die Bevölkerung soll Notfallkoffer für den Ernstfall packen, es gibt auch ein neues Alarmsystem.

Der freiheitliche Afritzer Bürgermeister Maximilian Linder sagte, angesichts der Wettervorhersagen für das kommende Wochenende sei der Bevölkerung nahegelegt worden, einen Notfallkoffer mit dem Nötigsten bereitzuhalten. Das erinnert die Älteren an das Erdbebenjahr 1976. Noch Jahre danach hatten viele eine gepackte Reisetasche an der Eingangstüre stehen.

Außerdem werde den Afritzern empfohlen, Fenster und Türen zu verbarrikadieren. Es sei ein Alarmsystem eingerichtet worden, durch das - in Absprache mit der Landesalarm- und Warnzentrale - ein enger Personenkreis informiert werde, wie die aktuelle Wettersituation sei. Diese Personen würden im Ernstfall auch darüber entscheiden, ob eine neuerliche Evakuierung der Häuser notwendig sei.

Aufräumtrupps kämpfen gegen die Zeit

Derzeit sind - neben Feuerwehrleuten und freiwilligen Helfen - 50 Soldaten in der Gemeinde Afritz mit Baggern, Kippern und Motorsägen sowie dem „Black Hawk“-Hubschrauber im Einsatz. Mit ihm transportieren sie zersägte Baumstämme als Außenlast am Seil aus dem Bachgraben zu einem naheliegenden Feld. Es soll verhindert werden, dass neuerlich Verklausungen entstehen, wenn sich das Wasser im Bach sammelt. Die Baumstämme würden sich verkeilen und die Gefahr für den Ort darunter wäre erneut enorm, sagte Hannes Ottacher-Kaiser, Einsatzleiter des Bundesheeres.

Abstimmung erfolgt per Funk

Bis zu 3.000 Kilogramm schafft der Bundesheerhubschrauber pro Flug. Im oberen Teil des Tronitzerbachgrabens handelt es sich um 80 Bäume, die aus 1.500 Meter Seehöhe abtransportiert werden müssen.

Black-Hawk-Pilot Gerhard Seidl sagt, bei Manövern wie diesem sei die Koordination zwischen den Einsatzkräften am Boden und in der Luft - mittels Funk - besonders wichtig: „Es werden viele Kräfte benötigt, um die Außenlast einzuhängen und den Transport vorzubereiten, damit ein optimaler Ablauf und auch die Sicherheit gewährleistet ist.“ Dazu gehöre auch, dass versucht werde, nicht über Menschen zu fliegen.

Der Einsatz des „Black-Hawk“-Hubschraubers dauert voraussichtlich bis Freitag. Es müsse beurteilt werden, ob in dem engen Raum eventuell mit einem zweiten Hubschrauber geflogen werden könne, sagte Seidl. Der Bundesheereinsatz in Afritz wurde bis nächste Woche anberaumt.

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