Klagenfurter Herbstmesse eröffnet

Mit Vertretern aus der Kärntner Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist Mittwochvormittag die 83. Klagenfurter Herbstmesse eröffnet worden. In den Festreden wurde die Veranstaltung als wichtigster und größter Marktplatz Kärntens hervorgehoben.

Mit mehr als 600 Ausstellern aus dem Alpen-Adria-Raum ist die Messe heuer ausgebucht. Vor allem Klein- und Mittelbetriebe benutzen die Klagenfurter Herbstmesse heuer wieder als Verkaufs- und Präsentationsplattform. Mehr als 100.000 Produkte werden ausgestellt und angeboten - mehr dazu in 600 Aussteller bei der Herbstmesse.

Klagenfurts Bürgermeisterin und Messepräsidentin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) verwies neben der wirtschaftlichen auch auf die gesellschaftliche Bedeutung: „Die Messe ist für mich gleichzeitig auch ein Ort der Begegnung, der Menschen zusammenbringt und miteinander verbindet. Es ist eine Publikumsmesse mit einer gesellschaftlichen Funktion.“

Androsch: Offene Grenzen als Grundlage

Von einer Leistungsschau und einem wichtigen Treffpunkt von Anbietern und Interessenten sprach auch Festredner Hannes Androsch. Der Industrielle und ehemalige Vizekanzler hob die enorme Bedeutung der Exportwirtschaft für den Wohlstand der westlichen Gesellschaften und insbesondere Österreichs und Kärntens hervor. Offene Grenzen seien unerlässlich, um am Weltmarkt teilhaben zu können: „Ohne die Möglichkeiten von Freihandel und wirtschaftlicher Freizügigkeit hätten wir die heutigen Ergebnisse nicht erzielen können.“ Daher ein klares Bekenntnis von Androsch zu den vieldiskutierten und vielkritisierten Freihandelsabkommen TTIP und CETA mit den USA und Kanada.

Es sei an der Zeit, über den Tellerrand zu blicken, sowie Brücken der Öffnung zu schlagen statt Zäune und Mauern physischer wie auch oft mentaler Abschottung zu errichten.

Darmann von Kaiser-Reaktion irritiert

FPÖ-Obmann Landesrat Gernot Darmann, der am Mittwoch an der parlamentarischen Enquete „CETA und TTIP - Die Freihandelsabkommen mit Kanada und den USA“ in Wien teilnahm, reagierte in einer Aussendung empört über Androschs Aussage und LH Peter Kaisers Reaktion, der in seiner Ansprache sagte, er teile viele „Einsichten“ mit Androsch. Darmann verlangte eine Klarstellung Kaisers, zumal sich das Land mit entsprechenden Beschlüssen gegen diese Freihandelsabkommen positioniert habe.

Der Grüne Landtagsabgeordnete Michael Johann, der ebenfalls in Wien anwesend war, sagte, die Freihandelsverträge TTIP und CETA stellen die Existenz der heimischen Landwirtschaft in Frage. Wenn die europäischen Märkte durch billige Dumpingimporte aus Nordamerika überschwemmt werden, hätten die Bergbauernhöfe keine Überlebenschance.

Kaiser ortet aufkeimenden Optimismus

Der Landeshauptmann hatte in seiner Rede von der positiven wirtschaftlichen Aufbruchsstimmung auf der Herbstmesse eine Parallele zum Land Kärnten gezogen. Er erwähnte dabei auch den schwierigen Weg zu einer Heta-Lösung, wo sich nun eine positive Entwicklung abzeichne.

Kaiser: „Die Messe soll dazu beitragen, den aufkeimenden Optimismus zu unterstützen und zu zeigen, dass Kärnten auf der Überholspur ist und gleichzeitig zu beweisen, dass wir in der Lage sind, auch hart und gegen Widerstand schwierige Probleme aus der Geschichte dieses Landes heraus zu lösen.“