Dompropst Colerus Geldern gestorben

Eine der bekanntesten Priesterpersönlichkeiten Kärntens ist tot: Dompropst Colerus Geldern ist am Samstag im 89. Lebensjahr gestorben. Er war als Generalvikar zehn Jahre lang der „Stellvertreter“ des Bischofs und mit den höchsten Ehrentiteln ausgestattet.

Diözesanbischof Alois Schwarz würdigte Colerus-Geldern in einer Aussendung als „außergewöhnlichen Theologen mit besonderem geistlichen und geistigen Tiefgang“ und dankte für sein vielfältiges Wirken sowie für sein stetes „Ringen um den Glauben in der Kirche als Dienst an der Menschheit“.

Domprobst Colerus Geldern

Pressestelle Katholische Kirche/Neumüller

Bischof: „Mann des beherzten Vordenkens“

Colerus-Geldern habe, so Bischof Schwarz, immer auch zu einem „kreativen Nachdenken angeregt und herausgefordert“. Er sei ein „Mann des beherzten Vordenkens und wenn nötig auch des sympathischen Querdenkens“ gewesen, der in besonderer Weise mit der „Kärntner Seele“ vertraut gewesen sei. Vor allem sei Dompropst Colerus-Geldern, so Bischof Schwarz, von einem „aufrichtigen christlichen Glauben“ erfüllt gewesen.

Er, Schwarz, sei dankbar für diesen Theologen, der stets „das Gespräch mit den Menschen in der Welt gesucht und versucht habe, eine Brücke zu schlagen zwischen der bedrängenden Welterfahrung und der Botschaft des Glaubens“.

Vita

Olaf Colerus-Geldern, am 24. Juni 1928 in Klagenfurt geboren, entschied sich nach der Gymnasialzeit in Klagenfurt für den Weg zum Priestertum. Bestimmend waren dafür vor allem Begegnungen mit dem damaligen Ordinarius der Diözese Gurk, Kapitelvikar und Erzbischof Andreas Rohracher. Das Universitätsstudium absolvierte er in Innsbruck an der Theologischen und Philosophischen Fakultät. In Innsbruck wurde er auch 1952 zum Priester geweiht. Kaplansdienste leistete Colerus-Geldern in St. Leonhard im Lavanttal und in Villach, wo er von 1954 bis 1960 als Kaplan und von 1960 bis 1964 als Religionsprofessor wirkte.

Maßgeblich an Kärntner Diözesansynode beteiligt

Danach war er in Klagenfurt für den Religionsunterricht als Professor, Fachinspektor und schließlich von 1983 als Direktor des Diözesanen Schulamtes tätig. Außerdem wirkte Colerus-Geldern als Hochschülerseelsorger für außerhalb Kärntens studierende Kärntnerinnen und Kärntner sowie als Geistlicher Assistent des Katholischen Bildungswerkes in Kärnten, des Katholischen Akademikerverbandes Kärnten und ab 1972 für einige Jahre auch der Katholischen Bildungswerke Österreichs in der Nachfolge Otto Maurers. 1972 war Colerus-Geldern maßgeblich prägend an der Kärntner Diözesansynode beteiligt.

„Alter Ego“ des Bischofs

Von 1993 bis 2003 war Colerus-Geldern Generalvikar der Diözese Gurk und in dieser Funktion laut Kirchenrecht „Alter Ego“ des Bischofs. 2003 wurde Colerus-Geldern zum Bischofsvikar für die Bereiche Glaube, Kultur und Bildung ernannt. 2016 hat Bischof Schwarz die Zuständigkeiten der Bischofsvikare neu strukturiert und Colerus-Geldern war seither Bischofsvikar für die Bereiche Glaube, Bildung und Wissenschaft. Seit 2004 war er außerdem Obmann des St. Josef-Vereins. Weiters war Colerus-Geldern Mitglied zahlreicher diözesaner Kommissionen.

Von Papst Johannes Paul II ausgezeichnet

Kirchlicher Dank wurde ihm zuteil durch die Ernennung zum Monsignore (1976), zum Päpstlichen Ehrenprälaten (1994) und zum Kanonikus des Gurker Domkapitels (1982), dessen Propst er seit 2003 war. 2002 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Apostolischen Protonotar, dem Höchsten Ehrentitel für Priester.