Schulbeginn: Erstmals mehr Taferlklassler

Erstmals gibt es mit mehr als 61.000 Kindern heuer wieder mehr Schulanfänger. In den Höheren Schulen wird auf Semestermodule umgestellt, damit nicht mehr ein ganzes Schuljahr wegen einer negativen Note wiederholt werden muss.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, seit langer Zeit gebe es keine Rückgänge bei den Schülern, vor allem die Anfängerzahl stieg um 384. Ausschlaggebend sei das geburtenstarke Jahr 2010 und Asylwerberkinder, die jetzt eingeschult werden. Auch die Strukturreform im Schulwesen geht weiter. Es soll mehr Bildungszentren mit Zusatzleistungen und weniger Kleinschulen geben. Insgesamt werden heuer acht Standorte aufgelassen. Ganztagesschulformen sollen weiter forciert werden. Insgesamt wurde eine Steigerung der Schülerzahlen von 2.461 im Jahr 2012 auf 4.792 im kommenden Schuljahr verzeichnet. Zusätzlich werden noch rund 4.200 Schüler in Horten betreut.

Großer Posten sonderpädagogischer Förderbedarf

Im Pflichtschulbereich werden um 42 Lehrer weniger angestellt. Dennoch zahlt das Land Kärnten 14 Mio. Euro für zusätzliche 370 Lehrer dazu. Das Geld wird vom Bund noch refundiert. Ursache sei die schlechte Berechnung des Bundes für den sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF) so Kaiser. Der Anteil von Kindern mit SPF berechnet der Bund mit 2,7 Prozent, in Wahrheit seien es in Kärnten aber 4,35 Prozent. 190 Dienstposten müsse das Land daher zahlen, um die Vorgaben des Bundes in diesem Bereich zu erfüllen. Wäre das nicht der Fall, müsste man 7,8 Mio. weniger ausgeben, so Kaiser.

In Kärnten gebe es laut Land Kärnten 2.027 Kinder mit einem SPF, 1.721 davon werden in Integrationsklassen unterrichtet, nur noch 306 in Sonderschulen. Ziel sei es, bis 2019/20 keine Sonderschulen mehr zu benötigen.

Semesterbeurteilung in Höheren Schulen

Im Bereich der Höheren Schulen wird es mehr Lehrkräfte geben, dort steigt die Schülerzahl ebenso. Neu ist hier die Umstellung der Jahresbeurteilung auf eine Semesterbeurteilung. Es solle dadurch nur derjenige Gegenstand mit negativer Note ausgebessert werden, ohne eine ganze Schulstufe wiederholen zu müssen.

Allerdings droht damit eine Nachprüfung bereits im Halbjahr, so Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger. Der Lernstoff werde komprimiert auf Semester ausgerichtet, nicht auf ein Jahr. Man kann dadurch im dritten Modul zum Beispiel eine negative Beurteilung vom zweiten Modul ausbessern. Das neue System wird stufenweise an allen Höheren Schulen umgesetzt. Damit sich die Schüler leichter umstellen können, soll es Lerncoaches geben.

FPÖ reagiert mit Seitenhieb auf Kaiser

Ein politische Reaktion auf die gestiegenen Schülerzahlen gab es von der FPÖ: Ein stärkerer Geburtenjahrgang sei mit Sicherheit nicht der Verdienst von Landeshauptmann Peter Kaiser, sagte FPÖ-Obmann Gernot Darman. Sehr wohl sei es aber ein Verdienst der SPÖ und der unverantwortlichen Willkommenskultur, dass es heuer um hunderte Asylwerberkinder mehr an den Schulen gebe, so Darmann.