KELAG verlangt für E-Mobile Minutenpreis

Der Energieversorger KELAG kündigte an, in Zukunft Geld für jede Minute zu verlangen, in der das Auto an den mehr als 170 Ladestationen in Kärnten hängt. Das ärgert E-Mobil-Besitzer älterer Modelle, die längere Ladezeiten benötigen.

Werner Pietsch von der KELAG versucht zu beruhigen. Man habe sich nur den Modellen in anderen Bundesländern angepasst, nach Minuten zu verrechnen und nicht nach bezogener Leistung für die Batterie. Pro Minute sollen dem Vernehmen nach sechs Cent zu zahlen sein. Man habe zuerst Strom gratis angeboten, um das Geschäft für die Zukunft anzukurbeln. Es sei allen klar gewesen, dass es nicht immer gratis sein würde, denn beim Laden Zuhause zahle der Autobesitzer ja auch für seinen Strom.

Trend nicht aufzuhalten

Der Boom der Elektroautos sei in den kommenden Jahren nicht aufzuhalten. 30.000 Fahrzeuge sollen allein in Kärnten bis zum Jahr 2025 auf den Straßen unterwegs sein, zitierte Pietsch aus internen Studien. Ein Trend, der auch vom Obmann der Fahrzeughänder in Kärnten, Hubert Aichlseder, bestätigt. In den nächsten fünf Jahren würde sich in Richtung E-Mobile bei allen Herstellern viel tun, es gebe auch Steuervorteile für gewerbliche Käufer. Er rechne mit einer Verdoppelung.

Die Reichweiten der Autos würden in den kommenden Jahren steigen, auch prestigeträchtige Automarken Audi oder Mercedes werden Elektromobile auf den Markt bringen. Mit einem Umbruch rechnet Aichlseder im Jahr 2018.

Autobesitzer wollen keine Minutenabrechnung

Der Kritikpunkt einiger Elektrauto-Besitzer lautet, dass ältere Modelle länger am Stromkabel hängen müssen. Wenn eine Autobatterie also erst in acht Stunden voll ist, würde das bei einer Ladestation der KELAG knapp 29 Euro kosten. Bei Schnelllader- Fahrzeugen der neuesten Generation sei die Batterie schon nach einer knappen halben Stunde wieder voll. Pietsch verspricht den Kunden älterer Fahrzeugmodelle einen speziellen Tarif anzubieten, wenn sie den Typenschein vorlegen. Jeder E-Mobil-Besitzer solle an den 170 Ladepunkten im Land gleich behandelt werden.