Wenige Chefs bei Einsätzen kulant

Wenn die Sirene heult, geht es meist um Minuten. Als Feuerwehrmann den Arbeitsplatz für einige Stunden zu verlassen, ist in Konzernen - anders als in Handwerksbetrieben - oft unmöglich. Es gibt aber auch Ausnahmen.

Bei den letzten Unwettern waren wieder hunderte Feuerwehrleute im Einsatz - natürlich ohne Bezahlung, manche haben sogar Urlaub genommen, um zu helfen - mehr dazu in Großeinsatz nach Unwetter im Lavanttal. Die Politik sucht - wie immer nach Katastrophen - nach einer Lösung, wie Arbeitgeber dazu gebracht werden können, ihre Mitarbeiter für solche Einsätze freizustellen.

Für kleine Betriebe oft Selbstverständlichkeit

Es sind meist kleine, bodenständige Handwerksbetriebe, die bei solchen Einsätzen kulant sind und die Arbeitszeit bezahlen, auch wenn der halbe Betrieb auswärts hilft. Nun einige wenige große Unternehmen ziehen ebenfalls mit.

Europlast im Oberen Drautal ist ein solches Positiv-Beispiel. Die Firma wurde zuletzt als „Feuerwehrfreundlicher Betrieb“ ausgezeichnet. In Althofen ist Flex ein Vorreiter. 45 der 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aktive Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr. Laut Erich Dörflinger, dem Vorstand von Flex, sind es genau „vier Postenkommandanten, Abschnittskommandanten und deren Stellvertreter – also sehr viele Leute.“

Feuerwehr Arbeitsgeber Feuerwehrleute Bezahltes Ehrenamt

ORF

Die Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr sei ein Engagement in der Region, in der man lebe. Also können die Feuerwehrleute zum Einsatz gehen, wenn es nur organisatorisch nur irgendwie möglich sei, so Dörflinger. Pro Woche kommt es etwa zwei bis drei Mal zum Einsatz. „Wir geben unseren Feuerwehrleuten frei, sie können bezahlt zum Einsatz gehen.“

Längere Einsätze brauchen Koordination

Was für zahlreiche kleine Tischlereien, Elektrofirmen oder ähnliche Betriebe in den Landgemeinden selbstverständlich ist, ist in Städten und Konzernen ungewöhnlich aber machbar. Dörflinger: „Gibt es längere Katastropheneinsätze, muss das koordiniert werden. Bei Bränden oder Unfällen sind sie zwei bis vier Stunden weg, die natürlich bezahlt werden.“

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Es ist also quasi ein bezahltes Ehrenamt - zumindest zeitweise. Schließlich würden die Feuerwehrleute viel Freizeit investieren - da sei es nur fair, das als Arbeitgeber zu unterstützen.

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